Wie komme ich zum Kungsleden?
- Per Auto: Von Frankfurt nach Kiruna sind es etwa 2700 Kilometer – das muss man wollen. Es bietet sich die Fähre von Puttgarden nach Rødbyhavn an, dann über die Öresundbrücke. Kombiticket bei Scandlines ab 92,50€. Auch Stena Line bietet zahlreiche Fährverbindungen nach Schweden an.
- Per Flugzeug: Es gibt tägliche Verbindungen mit SAS von Stockholm nach Kiruna ab 67€. sas.se. Von dort weiter per Bahn oder Bus nach Nikkaluokta. Achtung: Die Stadt Kiruna, etwa 1 Stunde vom Kungsleden entfernt, wird derzeit ein paar Kilometer Richtung Osten verschoben. Der seit über 100 Jahren lange Erzabbau löste Erdverschiebungen aus. Informiert euch kurz vor eurer Ankunft über die aktuelle Lage.
- Per Bahn: Mit dem Nachtzug NT94 von Stockholm nach Kiruna. Die Fahrt dauert etwa 15 Stunden, Tickets gibt es ab 40€ (400 SEK). Der NT94 fährt um 18 Uhr in Stockholm ab. Zurück fährt der NT93 von Abisko. Abfahrt 16:45 Uhr, Tickets ab 49€ (490 SEK). vy.se
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Wie bewege ich mich vor Ort fort?
Der Nikkaluoktaexpressen fährt bis zum Ende der Straße zum Nikkaluokta-Infozentrum, dem Ausgangspunkt der vorgestellten Wanderung auf dem Kungsleden. Der Bus fährt zwischen Frühling und Herbst zweimal täglich von Kiruna ab. Reisedauer 1,5 h. Fahrpläne ab April.
Die Route in Etappen
1. Nikkaluokta – Kebnekaise
Vom Start am Informationszentrum in Nikkaluokta leitet der Weg Richtung Westen. Nach sechs Kilometern gönnt man sich bei Lap Donalds einen Rentierburger. In Sichtweite fährt täglich das Boot über den Laddjú-See ab, so kann man sich auf Wunsch sechs Wanderkilometer sparen. Das Ticket für die 1,5 Stunden lange Fahrt kostet ungefähr 34€. Die Etappe endet vor dem höchsten Bergs Schwedens, dem Kebnekaise (2097m).
2. Kebnekaise – Sälka
Auf der zweiten Etappe durchquert man Singi, ein endloses weites Tal mit eingeschneiten Gipfeln auf beiden Seiten. Vom Kebnekaise bis nach Singi dauert es etwa vier Stunden. Wem die vorgeschlagenen 25 Kilometer an einem Tag zu viel sind, schlägt nach dem Singi-Tal sein Lager auf. Die anderen wandern bis zum Fuß des Berges Sälka.
3. Sälka – Alisjávri
Die anspruchsvollste Etappe verläuft über den Tjäkja-Pass, dem höchsten Punkt auf dem nördlichen Kungsleden (1150 m). Der steinige Abstieg vom Tjäkja fordert hohe Trittsicherheit. Oben auf dem Pass schützt bei Bedarf eine kleine Hütte vor Wind und Wetter. Dafür ist die Landschaft nach dem Abstieg wieder voller weiter Wiesen. Camp in der Nähe des Sees Alisjávri, in Sichtweite der AlesjaureHütte. Wer nicht zelten mag: Die Hütte hat 78 Betten und eine Sauna.
Nicht für Frostbeulen: ein Bad im eiskalten Alisjávri.
4. Alisjávri – Kieron
Nach der Hütte mehrere Kilometer dem Ufer des Alesjávri folgen. Auf der anderen Seite sieht man einige klassisch rote Schwedenhäuser. Anschließend verläuft die Etappe an einer steilen Bergflanke entlang bis zum Fuß des Berges Kieron.
5. Kieron – Abisko
Die letzte Etappe ist die angenehmste und auch kürzeste. Die Strecke ist durchgehend eben, und die wilde Tundra endet im Nationalpark Abisko. Kurz vor dem Ziel läuft man dann parallel neben einer wuchtigen Schlucht.
Wann ist die beste Reisezeit für die Tour?
Ende Juni bis Mitte September. Mitte März bis Ende April bietet sich für Wintertouren an. In der Hochsaison von Juli bis August werden die Hütten der Swedish Tourist Association (STF) voller. Der Preis pro Nacht variiert nach Saison und Gebiet. Als nicht STF-Mitglied kostet eine Nacht ungefähr 60 Euro.
Wo kann ich mich informieren?
Allgemeine touristische Informationen gibt es unter visitsweden.com, viele Infos zum Wandern auf swedishtouristassociation.com
Wie kann ich mich auf dem Kungsleden orientieren?
Der Bereich zwischen Nikkaluokta und Abisko deckt die Fjällkartan BD06 ab, 1:100.000, 17,90 €. Eine detaillierte Beschreibung des gesamten Kungsleden gibt der Wanderführer "Kungsleden" aus dem Bergverlag Rother, 16,90€
Wie anspruchsvoll ist die Tour?
Es gibt wenig steile oder technisch schwierige Abschnitte auf dem Kungsleden, jedoch benötigt man eine Kondition, die über mehrere Tage hält. Gute, wasserdichte Wanderschuhe sind natürlich Pflicht.
Auf dem Kungsleden, während des Fjällräven Classics, ABBA singen. Geht es noch schwedischer?
Fjällräven Classic
Die Fjällräven Classics sind Wanderevents für Wildniseinsteiger. Sie finden mittlerweile in Deutschland, Dänemark, Großbritannien, Südkorea und Chile statt. Der Klassiker unter ihnen ist aber nach wie vor die fünftägige Tour auf dem Kungsleden: von Nikkaluokta und Abisko. Teile der Ausrüstung werden von Fjällräven gestellt, die Anreise bezahlt man selbst. Das Datum für den diesjährigen Classic in Schweden: Vom 9. bis 16. August. Infos auf classic.fjallraven.com
Wo kann ich sonst noch gut übernachten?
- In Kiruna: Zehn Minuten vom Stadtzentrum kann man sich im Arctic Eden mit Sauna und Whirlpool vor dem Trek noch ein bisschen Luxus gönnen (160 € DZ/Hauptsaison). bestwestern.com/arctic-eden
- Abisko: Drei Kilometer vom Kungsleden entfernt wartet die idyllisch gelegene Mountain Lodge mit exzellenter Küche, Sauna und Ruhebereich. Zwei Minuten vom Bahnhof, DZ 140 €. abiskomountainlodge.se
Wo kann ich einkehren?
Am See Ladtjojaure sechs Kilometer hinter Nikkaluokta lohnt direkt am Wanderweg ein kleiner Halt bei Lap Danalds: Hier gibt es zarte Rentierburger und feine Waffeln.
Der komplette Reisebericht zum Download
Nach einer kurzen und kalten "Nacht" machen wir uns auf zum Tjäkja-Pass, mit 1150 Metern der höchste Punkt auf unserer Strecke nach Abisko. Der Tjäkja zählt zu den wenigen wirklich ungemütlichen Abschnitten auf dem Königsweg. Ein schier unendliches Tal liegt hinter uns, als wir oben ankommen, und vor uns breitet sich schon das nächste. Die unwirkliche Aussicht können wir aber nicht lange genießen – ohne die schützenden Bergflanken pfeift uns der eisige Wind um die Ohren. Und so schön der Aufstieg auch war, so beschwerlich geht es hinunter. Waren die unzähligen Steine bis hierher noch einigermaßen erträglich, laufen wir nun auf einem Meer melonengroßer Felsen, die unsere Fersen bei jedem Schritt dehnen. Das führt dazu, dass ich bei meinen immer wieder wechselnden Wanderkollegen jede Menge neue Schimpfwörter aus aller Welt lerne. Doch Lappland belohnt uns für das steinige Intermezzo und erstrahlt in vollem Glanz.
