Einsteiger-Tipps: Das erste Mal auf Trekkingtour

Trekking für Anfänger
Das erste Mal Trekking - unsere Tipps

Update & Podcast

Es gibt nichts Schöneres, als mit dem Zelt auf Tour zu gehen! Hier erklären wir Anfängern, worauf sie bei ihren ersten Touren achten sollten, welche Ausrüstung sie brauchen und welche Bekleidung für Trekkingtouren geeignet ist ...

Wandern & Trekking im Yosemite Nationalpark, USA
Foto: Getty Images / Jordan Siemens

Zelttouren haben ihren ganz besonderen Reiz: Abseits der Zivilisation funkeln die Sterne noch heller, weder Häuser noch Strommasten verstellen den Blick auf die umliegende Natur, und mit etwas Glück erspäht man in den Abend- und Morgenstunden Rentiere, Elche, Gemsen oder Murmeltiere. Die Suche nach dem richtigen Lagerplatz lässt Abenteuerfeeling aufkommen, und selbst das Essen schmeckt unter freiem Himmel intensiver als zu Hause – da hat Langeweile Sendepause. Kein Wunder, dass mehr als die Hälfte unserer Leser mit dem Zelt loszieht und auch die outdoor-Redakteure dem Suchtpotenzial von Trekkingtouren erlegen sind. Alles, was man für die große Tour benötigt, erklären wir euch auf dieser Seite – vom Zelt über den Schlaf- und Rucksack bis hin zur Isomatte und dem Kocher. Nebenbei erfahrt ihr hier, welche Produkte sich in den outdoor-Tests der letzten Jahre bewährt haben und zu den besten Modellen ihrer (Preis-)Klasse zählen. (siehe Fotostrecke oben). Viele weitere Tipps dazu gibt es auch in unserem Podcast zum Anhören (unten).

Podcast: Abenteuer Trekking

  • Ab wie vielen Tagen wird eine Wanderung zum Trek?
  • Sorgen Übernachtungen in Berggasthöfen noch für das originale Trekking-Gefühl?
  • Was brauchen Einsteiger für ihren ersten Trek, und wie trainiert man dafür?

All diesen Fragen gehen die outdoor-Redakteure Gunnar Homann und Boris Gnielka in der neusten Folge von "Hauptsache raus" auf den Grund. Mal philosophisch, mal ganz handfest – und immer wieder mit einem Augenzwinkern.

Unser Trekking-Guide 2024 als PDF zum Download

Weitere Tipps für Trekkingtouren mit Zelt:

Wie finde ich das passende Zelt?

Erster Schritt: das richtige Zelt finden. Denn ohne ein zuverlässiges Dach über dem Kopf sollte man nicht in die Wildnis ziehen, sonst kommt man beim ersten Wolkenbruch schnell vom Regen in die Traufe oder muss nach ein paar kräftigen Windböen ein zerfetztes Zuhause zusammenpacken. Dass es auch anders geht, zeigen outdoor-Tests. Besonders gut abgeschnitten haben hier die drei Modelle, die wir unten auf dieser Seite vorstellen. Das Exped Orion beispielsweise hielt vor der 450 PS starken Windmaschine Böen jenseits von 120 Kilometer pro Stunde stand – der Tipp für Sturmregionen wie etwa Patagonien oder die Highlands. Zum Vergleich: Bei dieser Geschwindigkeit kann man sich nur noch gebückt und unter Aufbietung aller Kräfte fortbewegen, werden kleine Äste abgeknickt und Hausdächer beschädigt! Doch auch die beiden anderen Modelle sind stabil, und alle drei Zelte bieten mindestens einen Vorraum (Apsis), in dem man bei Regen mit der nötigen Vorsicht und bei guter Belüftung kochen kann.

Die wichtigsten Zelt-Features im Überblick:

OD 2 0210 Service Ausruestung_Zeltuebersicht
outdoor

Das benötigte Raumangebot eines Zeltes richtet sich nach der Personenzahl: Wer allein auf Tour geht, kauft ein Solozelt, Pärchen ein Zweipersonenzelt, und zu dritt – oder wenn man zu Zweit viel Platz braucht – nimmt man ein Dreipersonenzelt mit. Größere Gruppen sollten sich ebenfalls mit Zwei- und Dreipersonenmodellen ausstatten – für diese lässt sich in der Regel einfacher ein ebener Stellplatz finden als für noch größere Zelte. Auch der persönliche Raumbedarf beeinflusst die Kaufentscheidung: Während manche Camper mit wenig Kopffreiheit auskommen, brauchen andere das Raumgefühl einer Kathedrale; große Personen benötigen mehr Liegelänge als Kurzgewachsene. Das findet man allerdings nur dann heraus, wenn man Zelte vor dem Kauf im Laden Probe wohnt. Zum einen entsprechen die Herstellerwerte nicht immer ganz der Realität, zum anderen sagt die Grundfläche eines Zeltes wenig über das Platzangebot, da dieses stark von der Zeltform beeinflusst wird. Grundsätzlich gilt: Je steiler die Zeltwände, desto mehr Platz.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für ein gutes Trekkingzelt ist das Raum-Gewichts-Verhältnis, schließlich trägt man die mobile Behausung tagsüber im Rucksack – und da freut man sich über jedes gesparte Gramm. Auch in diesem Punkt geben sich die drei outdoor-Kauftipps keine Blöße, das Sea to Summit Telos TR2 setzt sogar Maßstäbe. Trotz seines sensationell niedrigen Gewichts (1,8 Kilo) bietet es zwei Personen samt Gepäck Platz und besitzt zwei komfortable Eingänge – eine Seltenheit in dieser Gewichtsklasse. So kommen sich die Bewohner beim Betreten und Verlassen ihrer mobilen Hütte nicht in die Quere – ideal für alle, die nachts häufiger raus müssen.

Günstiges Zweipersonenzelt:

BOULDER 2
Robens

Rund 190 Euro kostet das Robens Boulder 2 Trekkingzelt. Es bietet zwei Personen genügend Platz und punktet mit guter Belüftung und weit zu öffnenden Eingängen. In unserem Test überzeugte das 2,4-Kilo-Zelt außerdem mit sehr gutem Wetterschutz.

Besonders leichtes Zweipersonenzelt:

Tested on Tour 2020/10, Slingfin Portal 2 Kuppelzelt
Slingfin

Im nur 1,4 Kilo leichten Zweipersonenzelt von Slingfin, finden zwei Personen samt Gepäck ausreichend Platz – breiter als 50 Zentimeter dürfen die Isomatten allerdings nicht sein: Das Innenzelt misst an der schmalsten Stelle einen Meter (Liegelänge: 1,88 m). Doch dank steiler Wände aus Moskitonetz und üppiger Innenhöhe (107 cm) herrscht im Slingfin Portal 2 ein angenehmes Raumgefühl.

Besonders sturmfestes Zweipersonenzelt:

Exped Orion II UL
Boris Gnielka

Wer vor allem ein besonders robustes, sturmfestes Zelt für wilde Regionen und den Einsatz zu allen vier Jahreszeiten sucht, wird im Exped Orion II UL (1100 Euro) fündig. Es stand in unseren Tests stets stabil im Wind, bietet viel Wohnkomfort und wiegt um die 2,6 Kilo.

Wo baue ich mein Zelt auf?

Überlegt euch am besten schon vor der Tour, wo ihr ungefähr das Lager aufschlagen könnt. Idealerweise liegt es abseits von Siedlungen, Straßen und Hütten. Außerdem sollte man das Zelt nicht von Forstwegen oder Jägerständen aus ausmachen können.

  1. In erster Reihe: Optimal sind leicht erhöhte Plätze mit freier Aussicht. Soll euch morgens die Sonne ins Gesicht scheinen, darf östlich kein Berg oder Baum im Weg stehen. Fließt dann noch ein kleiner Bach in der Nähe, ist auch die Trinkwasserversorgung gesichert.
  2. Grund und Boden: Für einen erholsamen Schlaf sollte die Liegefläche eben sein oder kopfseitig leicht ansteigen. Unebenheiten in Form von Kuhlen lassen sich mit Laub oder Reisig ausgleichen. Befreit den Grund auf jeden Fall von scharfkantigen Steinen und spitzen Ästen.
OD Zelt verankern
Boris Gnielka

Wie finde ich den passenden Schlafsack?

Wie wohl man sich unterwegs wirklich fühlt, hängt jedoch nicht nur vom richtigen Zelt ab. In der Nacht entscheidet außerdem das Outdoorbett über Lust oder Frust, Wohl oder Wehe. Denn ist der Schlafsack zu warm, fühlt man sich wie in einem Dampfbad, isoliert er zu wenig, wird die Nacht zur Zitterpartie. Der Kauf des richtigen Schlafsacks hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Temperaturbereich, den das Outdoorbett abdecken muss. Einen Anhaltspunkt über die Wärmeleistung liefern die Temperaturangaben der Hersteller oder die noch exakteren Temperaturwerte, die outdoor für jeden getesteten Schlafsack in einem extrem aufwendigen Verfahren ermittelt. Der tiefere, die sogenannte Limitangabe, gilt für wenig verfrorene Outdoorer, während sich kälteempfindliche Schläfer am Komfortwert orientieren sollten – beide Angaben gelten aber nur bei geschlossener Kapuze. Lässt man diese während der Nacht geöffnet, sollte man unbedingt eine dicke Mütze tragen – und zum ausgewählten Temperaturbereich weitere zehn Grad hinzurechnen. Außerdem muss man auf ein Modell mit einem dicken Wärmekragen achten. Dieser legt sich wie ein Schal um den Hals und verhindert, dass warme Luft aus dem Schlafsack entweicht. Bei der Wahl des richtigen Temperaturbereichs hilft auch unsere Schlafsack-Rubrik. Hier seht ihr z.B. unsere Test-Bestenlisten, welche Modelle wir in letzter Zeit getestet hatten u.v.m. Und wie sieht es beim Schlafsack mit der Füllung aus?

Daune oder Kunstfaser?
Daunenschlafsäcke wiegen bei gleicher Wärmeleistung im Schnitt gut ein Drittel weniger als Kunstfaserschlafsäcke und lassen sich auch kleiner verpacken. Außerdem bieten Daunenmodelle den höheren Schlafkomfort: Sie sind kuscheliger und decken einen breiteren Temperaturbereich ab, in dem der Schläfer sich wohlfühlt. Den höheren Preis macht die zwei- bis vierfache Lebensdauer wieder wett. Ein Daunenschlafsack muss allerdings jeden Morgen mindestens 30 bis 60 Minuten gelüftet werden. Tut man das nicht, verliert Daune schon in wenigen Tagen ihre Isolationsfähigkeit. Liegt der Schlafsack nach einigen Tagen nicht mehr so prall da wie am Anfang, müssen Sie ihn sofort mehrere Stunden gründlich lüften. Erst danach ist er voll leistungsfähig – Pflegemuffel liegen mit einem Kunstfasermodell also besser.

Auch dazu gibt es eine Podcast-Episode zum Anhören:

Ihr könnt den Podcast entweder gleich hier auf dieser Seite anhören, oder auch auf einer der gängigen Plattformen: iTunes, Spotify, Deezer, Audio now, Soundcloud, Acast, The Podcast App, Google Podcast-App auf Android-Smartphones, Lecton sowie Castbox, Podcast Addict und vielen anderen Podcast-Apps und Verzeichnissen.

Für den Schnitt eines Schlafsacks gilt folgende Faustregel: So geräumig wie nötig, aber so eng wie möglich. Ist der Schlafsack zu eng, fühlen Sie sich wie in einer Sardinenbüchse, in einem zu weiten friert ihr. Außerdem sind geräumige Modelle schwerer und größer im Packmaß als körperbetont geschnittene Schlafsäcke. Auch die passende Schlafsacklänge spart Gewicht und steigert die Wärmeleistung. Idealerweise stoßen die Zehen gerade noch nicht am Fußteil an. Im Zweifelsfall kauft man aber lieber das längere Modell. Gut, dass es viele Schlafsäcke in unterschiedlichen Längen gibt.

Auch eine bequeme und gut wärmende Isomatte trägt maßgeblich zum erholsamen Schlaf bei. Wie komfortabel die Schlafunterlage sein muss, hängt von euren Komfortwünschen ab. Während manch einer schon auf einer dünnen Schaumstoffmatte wie der Therm-a-rest Z-Lite selig schläft, brauchen andere mehrere Zentimeter starke selbstaufblasende Matten oder mit Daune beziehungsweise Kunstfasern gefüllte Outdoor-Matratzen, die fast so dick sind wie die im Bett zu Hause – ausprobieren! Gute Läden bieten dazu eine mit Wurzeln und dicken Steinen gepflasterte Liegefläche. Beim Probeliegen lässt sich außerdem gleich feststellen, wie breit die Matte sein muss.

Für recht kräftige Staturen fällt die übliche Breite von 50 Zentimeter unter Umständen etwas knapp aus. Dann rutschen im Schlaf ständig die Arme von der Matte – und liegen kalt auf dem Zeltboden. Hier hilft nur der Griff zu einer breiteren, meist auch längeren, aber schwereren Luxusvariante.

Praktische Tipps für gemütliche Zeltnächte

  1. Trocken verpacken: Nur ein trockener Schlafsack isoliert gut. Deshalb müsst ihr den Schlafsack im Rucksack wasserdicht verpacken, zum Beispiel in wasserdichten Kompressionssäcken. Sehr empfehlenswerte Modelle gibt es von Ortlieb, Exped und Sea-to-Summit.
  2. Länge anpassen: Haben die Zehen im Schlafsackfußteil mehr als zehn Zentimeter Platz, weil der Schlafsack zu lang ist, drohen kalte Füße. Abhilfe schafft man, indem man das Fußteil mit Bekleidung ausfüllt oder so weit nach innen stopft, bis die Länge ganz genau passt.
  3. Unebenheiten ausgleichen: Bleibt der Zeltplatz trotz Ausgleichsmaßnahmen eine Buckelpiste, oder ist er stark abschüssig? Dann unterlegt die Isomatte an den störenden Stellen mit Bekleidung, Packsäcken und dem Rucksack, bis eine möglichst ebene Fläche entsteht.

Und wie kocht man draußen?

Kein Problem, mit dem passenden Kochset gelingen auch abseits von Wirtshaus und Hütte leckere Menüs. Welches Set sich am besten eignet, hängt davon ab, wie aufwendig man kochen will und wie viel ihr zu tragen bereit sind. Der Bedarf an Brennstoff hängt ab von der Länge der Tour und euren Ess- und Trinkgewohnheiten. Wer morgens nur einen Becher Kaffee trinkt und abends neben dem Essen nur etwas Tee, kommt pro Tag mit rund 30 Gramm Brennstoff pro Person aus. Genießer, die auch mittags nicht auf eine warme Suppe verzichten möchten, benötigen schnell das Doppelte. Muss man im Gebirge Schnee schmelzen, weil es kein Wasser gibt, explodiert der Brennstoffverbrauch: bis zu 500 Gramm – pro Person!

Sparpotenzial bergen Töpfe mit Wärmetauschern, etwa der Primus-Primetech-Topf. Er reduziert den Verbrauch nach outdoor-Messungen um bis zu 40 Prozent. Das gleicht sein Mehrgewicht meist nach fünf bis zehn Tagen aus. Am besten notiert ihr euch nach jeder Tour den Brennstoffverbrauch. Mit der Zeit kann man dann immer genauer planen. Nehmt aber vorsichtshalber 20 Prozent mehr Brennstoff mit, als ihr sicher benötigen werdet.

Kocher und Kochsets im Vergleich

Bringt man nur heißes Wasser zum Kochen, empfiehlt sich ein mit Gas betriebener Systemkocher. MSR liefert den besten seiner Art: der Reactor Stove ist – mit oder ohne Wind – schnell und sparsam (4min/12,25 g pro Liter kochendes Wasser)

Gaskocher
Benjamin Zöller

Ein Top-Systemkocher: der MSR Reactor Stove (324,95 Euro, 450 g)

Feinschmecker greifen zum Soto Fusion Trek Gaskocher, der in unserem letzten Test mit breiter, auch bei Frost und fast leerer Kartusche starker Flamme, gutem Windschutz und hoher Standsicherheit glänzte. Passend dazu: Das GSI Pinncacle Backpacker Kochset (ca. 125 Euro, 735g), bestehend aus Alutopf und Pfanne mit Antihaftbeschichtung, Deckel sowie zwei Thermobechern und Schalen, die in den Topf passen. Ebenso sinnvolles Zubehör von GSI: Teleskop-Pfannenwender Pivot Spatula (ca. 11 Euro), klappbarer Pivot Spoon Löffel (ca. 13 Euro) und Pfeffermühle (ca. 15 Euro).

Vorteile:
 dank antihaftbeschichtetem Topf gelingen auch aufwendige Menüs
 das komplette Kochset verschwindet für den Transport im Topf
 Kocher lassen sich präzise regeln und sind standsicher

Nachteile:
 kratzanfällige Beschichtung in Topf und Pfanne

Ihr zieht öfter mit Zelt und Rucksack durch wilde Regionen? Oder sucht ein Kochset für alle Einsätze – vom Campingplatz bis zur Expedition? Dann braucht ihr den Primus Omnifuel II (ca. 250 Euro, 375g). Dieser hervorragende Mehrstoff-Kocher verbrennt Gas, Benzin, Petroleum und Diesel, steht sicher und lässt sich bei Bedarf reinigen. Die Trangia-HA-Töpfe (ab ca. 23 Euro) aus gehärtetem Alu sind seine optimalen Begleiter: leicht und robust, gelingt darin auch mal ein Rührei ganz ordentlich. Praktisch: Brenner und Jetboil Jetset Besteck-Set (ca. 15 Euro) brauchen nur wenig Platz im Rucksack.

Vorteile:
 anspruchsloser Kocher, der von Gas bis Diesel alles verfeuert
 Kocher und Topf mit geringer Stehhöhe – gut für die Apsis
 Töpfe und Kocher verzeihen auch ruppige Einsätze

Nachteile:
 Regulierung gelingt nicht ganz so fein wie bei anderen Kochern

Mehr über die unterschiedlichen Kocher-Typen im Video:

Auf Trekkingtouren kann man sich ohne schlechtes Gewissen den Magen vollschlagen! Im Schnitt verbraucht der Körper pro Tag 3200 bis 3500 Kalorien – rund 75 Prozent mehr als im Alltag. Damit der Proviant nicht den Rucksack sprengt, müssen Lebensmittel wenig wiegen und eine möglichst hohe Energiedichte besitzen. "Müsli oder Grießbrei sind ideal fürs Frühstück. Mit gefriergetrockneten Beeren, Zimt-, Kakao- oder Ovomaltinepulver bringt man Abwechslung in den Speiseplan«, sagt Ausrüstungsredakteur Boris Gnielka. Tagsüber gibt es Riegel, Nüsse und Schokolade, als deftige Alternative eignen sich Kräcker und Salami. Abends ist Trekkingnahrung die richtige Wahl. Für den Brennstoffbedarf gilt grob folgende Faustregel: Zwei Personen brauchen im Sommer rund 50 Gramm Gas pro Tag (Benzin: 55 g), eine 450-Gramm-Kartusche reicht somit über eine Woche. Bei Temperaturen unter zehn Grad steigt der Verbrauch um bis zu 50 Prozent.

Pfiffige Produkte für leckere Frischluftmahlzeiten

  1. Wärmespeicher: Tee und Kaffee sind auf Zelttouren eine feine Sache. Aber nur, wenn man beides heiß und in Ruhe genießen kann. Das gelingt meist nur mit einem Thermobecher. Besonders gut isoliert der nur 90 Gramm schwere Thermobecher (300 ml) von Snow Peak.
  2. Wasserbeutel: Auch in wasserreichen Regionen lohnt die Mitnahme eines Wasserbeutels. Er dient als Trinkwassertank für die Nacht und sogar als warme Dusche – einfach füllen und ein paar Stunden in die Sonne legen. Perfekt: Ortlieb-Wasserbeutel (2–10 Liter, ab 17 Euro).
  3. Pimp my meal: Gefriergetrocknete Tütennahrung ist ziemlich praktisch: Leicht und klein verpackt, lässt sie sich mit geringem Brennstoffverbrauch flott zubereiten. Aber: Sie schmeckt oft fad. Pep ins Essen bringen Gewürze, Chillies, frischer Knoblauch und Co – ohne viel zu wiegen.
  4. Transportable Weinflasche: Wer sein Frischluftmenü mit einem Wein krönen möchte, muss keine Glasflasche mitnehmen. Die Platypus-Preserve-Faltflasche für Wein wiegt leer 26 Gramm, ist wiederverwendbar und geschmacksneutral.
  5. Arbeitsplatte: Zum Nudelwasserabgießen den Topfdeckel benutzen? Das kann auf der Grasnarbe enden. Besser geht‘s mit dem Trangia-Schneidbrett (8€). Es besitzt dafür spezielle Ablauflöcher; darauf schnippeln kann man auch.

Welchen Trekkingrucksack nehmen?

Die Ausrüstung muss auch transportiert werden. Trekkingrucksäcke mit mehr als 60 Liter Volumen sind ideal dafür: Neben ausreichend Stauraum bieten gute Modelle ein gestähltes Tragesystem, das selbst Lasten um 20 Kilo wegsteckt.

Aber Vorsicht: Nicht jeder kommt mit jedem Modell klar. Denn die Rucksackpassform entscheidet maßgeblich über seine Performance. Kauft deshalb keinen Trekkingrucksack, den ihr nicht mit dem gleichen Gewicht ausprobiert habt, das später auch auf Tour getragen wird – nur dann spürt man, ob er wirklich komfortabel ist.

Dabei sollten man natürlich die eigene Fitness im Auge behalten. Während manche Trekker selbst mit 35 Kilo Gepäck auf dem Rücken noch gute Laune versprühen, kommen andere schon bei 15, 18 oder 20 Kilo an ihre Grenzen.

Wer tagelang in entlegenen Regionen unterwegs ist und die komplette Camping-Ausrüstung dabei hat, braucht einen echten Schwertransporter! Einen Rucksack, der auf epischen Treks mit hoher Strapazierfähigkeit glänzt und euch das Wandern mit prächtigem Tragekomfort, luxuriöser Ausstattung und Platz für eine umfangreiche Zeltausrüstung verschönt. Ideal: der Deuter Aircontact X 70+15 (ca. 380 €). Dank seines stabilen Tragesystems nimmt er es auch mit Lasten bis 30 Kilo auf! Selbst wiegt er gut drei Kilo, was jedoch bei artgerechten Touren nur ein Bruchteil der Beladung ausmachen dürfte.

Die beste Wahl für kürzere Trekkingtouren oder Wochenendtrips mit weniger Gepäck ist ein leichter, kompakter Trekkingrucksack wie der Gregory Paragon 58 (Damenversion: Maven 55). Bei diesen beiden Modellen bestehen Hüftgurt- und Lendenpolster aus gespanntem Netzmaterial. Es liegt nahezu unspürbar am Körper an und verteilt Lasten bis 25 Kilo ohne jeden Druck. Die klassische Rückenauflage im Schulterbereich ermöglicht dagegen einen körpernahen, kontrollierten Sitz. Weiteres Plus: das niedrige Gewicht von gerade einmal 1620 Gramm. Der Preis liegt bei ca. 230 Euro.

So trägt sich der Rucksack bequemer

  1. Die richtige Rückenlänge: Ein Rucksack muss passen! Deshalb auf jeden Fall vor dem Kauf Probe tragen, und zwar beladen mit mindestens 15 Kilo! Viele Rucksackmodelle gibt es in verschiedenen Längen – oder lassen sich auf die richtige einstellen. Fragt den Verkäufer danach!
  2. In bester Form: Als nächstes passt ihr die Alustreben des Tragesystems an eure Rückenform an: Stangen herausziehen und von einer zweiten Person an den Rücken halten lassen. Dort, wo Rücken und Stangen nicht parallel laufen, die Stangen nachbiegen (über dem Knie).
  3. Die Ladung entscheidet: Damit sich ein Rucksack optimal trägt, muss die Lastverteilung stimmen. Schweres wie Proviant und Brennstoff platziert ihr rückennah, Leichtes wie Wechselwäsche weiter nach außen. Kleinkram gehört ins Deckelfach, das Zelt schnell erreichbar oben ins Hauptfach.
  4. Einstellungssache: Zuerst alle Riemen lockern. Rucksack aufsetzen, Hüftgurt positionieren und festziehen. Jetzt Schultergurte und dann Lastkontrollriemen (verlaufen von den Schultergurten nach oben zum Rucksack) anziehen.
  5. Tragetaktik: Wird die Last zu schwer oder fangen die Schultern an zu schmerzen, spielt man mit der Lastverteilung: Schultergurte lockern, Lastkontrollriemen anziehen – und umgekehrt. Alle paar Stunden Pause einlegen!

Video: Rucksack anpassen

Welche Bekleidung auf Trekkingtouren?

Trekkingtouren stellen höchste Anforderungen an die Tourenbekleidung und das Schuhwerk. In Trekkingbekleidung muss man sich sowohl bei nasskaltem Wetter als auch bei Sonnenschein wohlfühlen. Das klappt am besten, indem man unterschiedliche Bekleidungsteile je nach Witterung kombiniert: Die Basis bildet Funktionsunterwäsche aus Kunstfasern oder Wolle. Darüber trägt man eine Trekkinghose und ein Oberteil aus wind- und wasserabweisendem, hochatmungsaktivem Stretchmaterial, eine sogenannte Softshelljacke – es sei denn, die Sonne brennt vom Himmel. Dann reicht schon ein kurzes oder langärmeliges Funktionshemd.

Atmungsaktive, wasserdichte Funktionsjacken und Regenhosen kommen in der Regel erst zum Einsatz, wenn es wie aus Kübeln schüttet. Achtet beim Kauf auf Belüftungsöffnungen wie lange Achselreißverschlüsse (Pitzips). Eine leichte, mit Kunstfasern oder Daunen isolierte Jacke sorgt abends im Camp oder in den Pausen für die nötige Portion Wärme. Außerdem solltet ihr bei aller Robustheit darauf achten, dass die Trekkingbekleidung leicht ist und Bewegungen nicht behindert. Paradebeispiele dafür findet ihr weiter unten.

Trekkingstiefel müssen wegen des schweren Rucksacks mehr Halt bieten als Wanderstiefel: Der Schaft fällt nicht nur fester aus, er reicht auch bis weit über den Knöchel. Die Sohle ist in Längs- und Querrichtung verwindungsfest. Zudem wird sie im Vorfußbereich vorgebogen, was das natürliche Abrollverhalten unterstützt. Ein wasserdichtes, atmungsaktives Futter, zum Beispiel aus Gore-Tex, ist ebenfalls Pflicht.

Das sollte beim perfekten Trekkingoutfit also nicht fehlen:

  1. Funktionsjacke Bei heftigem Regen gibt es keine Alternative zur wasserdichten, atmungsaktiven Funktionsjacke, zum Beispiel die nachhaltig produzierte, langlebige Ganzjahresjacke Fjällräven Keb Eco-Shell (500 Euro). Einen gute Allroundjacke bietet auch Mountain Equipment mit der Odyssey Jacket (290 Euro). Sie vereint Strapazierfähigkeit mit recht geringem Gewicht, Komfort und Wetterschutz. Spartipp: Die Marmot Precip Eco Jacket (ca. 100 Euro).
  2. Softshell Softshells sind bei wechselhaftem Wetter ideal: Sie tragen sich äußerst geschmeidig und halten Wind und Nieselregen ab. Eine Kapuze erweitert den Einsatzbereich. Tipps: Arc‘teryx Gamma MX Hoody (330 Euro) oder die Mountain Equipment Frontier Hooded Jacket (180 Euro). Beide punkteten in unseren Tests mit weichem Stoff, viel Komfort und gutem Wetterschutz.
  3. Funktionsshirt Moderne, schnell trocknende Funktionsunterwäsche stellt die Basis des Outdoor-Bekleidungssystems dar. Wer schnell schwitzt, sollte auf eine gut kühlende Wäsche wie die Capilene-Serie von Patagonia achten – und auf keinen Fall Wollwäsche kaufen. Shirts aus Merinowolle empfehlen sich dagegen nur für Personen, die nicht schnell heiß laufen. Ein nahezu unschlagbares Langarmshirt bietet Löffler mit dem Transtex Light Airvent Shirt (60 Euro), das sich super trägt, hervorragend klimatisiert und schnell trocknet. Auf Tour solltest du die Sachen regelmäßig waschen, weil Salz und Fett sonst die Funktion schmälern.
  4. Trekkinghose Die Hose muss auf Trekkingtouren Bewegungsfreiheit bieten, bequem sein und robust – dann geht sie nicht gleich in die Knie, wenn man sich mal durchs Gestrüpp kämpfen muss. Außerdem sollte eine gute Trekkinghose vor Wind und Nieselregen schützen. Tipp: Fjällräven Keb Trousers (220 Euro).
  5. Microfleece Ein dünner Fleece eignet sich hervorragend als Wärmeschicht bei Kälte, zum Beispiel der R1-Pullover von Patagonia (100 Euro).
  6. Wärmejacke Für die Pausen oder das Camp empfehlen wir aber eine (leichte) Daunen- oder Kunstfaserjacke zum Drüberziehen, wie z.B. das Jack Wolfskin Argon Jacket (130 Euro, 415 g). Solche Jacken isolieren gut, wiegen wenig und brauchen nicht viel Platz im Rucksack
  7. Unterhose In Schönwettergebieten kann man auf eine lange Unterhose (Material: Wolle oder dünnes Stretchfleece) verzichten – aber nur dann. Nachts dient sie als Schlafanzughose, tagsüber trägt man sie – bei Kälte – unter der Trekking- oder Regenhose.
  8. Regenhose: Eine Top-Regenhose für Treks wiegt unter 500 Gramm und besteht aus einem robusten Dreilagenmaterial. Über lange Seitenreißverschlüsse lässt sich das Innere optimal belüften, den Hosensaum kann man sauber am Schuh fixieren. Produkttipp: die Patagonia Torrentshell 3L Regenhose. Sie wiegt rund 300 Gramm und kostet verhältnismäßig günstige 130 Euro.
  9. Trekkingsocken Ohne Trekkingsocken drohen Blasen und Scheuerstellen, denn gute Trekkingsocken trocknen nicht nur schnell, sondern polstern den Fuß. Die richtige Wahl ist das Socken-Modell, das euch am besten passt und keine Falten wirft.
  10. Trekkingschuhe Hohe Trekkingstiefel sind die richtigen Partner fürs Grobe: Der feste, hohe Schaft gibt Halt, die verwindungssteife Sohle sorgt mit ihrem griffigen Profil für Grip. Modelle wie der Hanwag Tatra II GTX (250 Euro, 1650 g) tragen sich über Stunden komfortabel, das wasserdichte, atmungsaktive GoreTe-Futter hält Nässe ab.
  11. Trekkingstöcke sollten auf keiner Trekkingtour fehlen. Sie helfen, das Gleichgewicht zu halten, und entlasten die Beine: bergab stützen die Arme einen Teil des Gewichts ab, bergauf drückt man sich mit den Stöcken zusätzlich nach oben. Der Leki Micro Vario Carbon Antishock (180 Euro) besticht durch sein geringes Gewicht und die einfache Handhabung, der Black Diamond Alpine Carbon Cork (120 Euro) durch maximale Stabilität – ideal für sehr gewichtige Trekker.