Rund um Schönau im Schwarzwald: Wandern im Wiesental

Südschwarzwald - Wiesental
Auf einsamen Pfaden an Belchen & Co.

Im Südschwarzwald kann man selbst an Belchen und Herzogenhorn immer wieder neue, einsame Pfade entdecken ...

07/2021: Reportage Schwarzwald Wiesental
Foto: Iris Kürschner/ www.powerpress.ch

Das fantastische Wandergebiet rund um Schönau, Wieden und Todtnau wird mit der Wanderkarte »Wandern am Belchen«, 1:30.000, abgedeckt, erhältlich für 3,50 Euro in der Touristinformation Schönau oder unter schwarzwaldregionbelchen.de. Auf der Rückseite stehen 25 Wandervorschläge mit Wegbeschreibung. Diese Tagestouren im Südschwarzwald sind echte Geheimtipps:

5 Traumpfade im oberen Wiesental

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1. »Auf den Winden«

Den Schleichweg zwischen Aitern, Rollsbach und Wieden nutzten dereinst die Kirchgänger, heute ist er als Themenpfad »Alter Kirchweg« eingerichtet. Von Schönau über Schönenbuchen nach Aitern. Steil zur Passhöhe »Auf den Winden«, über Unterrollsbach nach Wieden.

2. Auf den Belchen

Von Schönau an der Kirche vorbei, aus der Talstraße in den Felsenweg. Unterhalb der evangelischen Kirche rechts der blauen Raute nach in die Eggenrüttestraße. Vorbei an Schlageter-Denkmal und Letzbergweiher auf den Ochsenberg. Weiter über den Mittelbühl, dann durch Wald zur offenen Belchenkuppe mit dem historischen Belchenhaus. Nach einem Gipfelrundgang bringen einen die Gondel der Belchenbahn nach Multen und der Bus nach Schönau.

3. Knöpflesbrunnen

Aus Wieden zum Wiedener Eck. Am Berghotel in den Westweg Basel–Pforzheim (rote Raute) Richtung Notschrei übers Hörnle bis zur Wegkreuzung »Auf den Böden«. Nun rechts der gelben Raute nach bis Wasserbüttenen, dann der blauen Raute nach bis zur Kreuzung, wo es links nach Muggenbrunn geht. Dort verlässt du den Forstweg geradeaus und wanderst auf schmalem Pfad zur Hütte »Auf der Schanz«. Die blaue Raute führt über Dachsrain zum Knöpflesbrunnen. Vom Gasthaus zurück zum Grillplatz, dann links der blauen Raute nach zu den Häusern von Graben. Über Bühlbuchen und Wiedenmatt zum Start.

4. Über den Gisiboden

Zuerst von der Bergstation der Hasenhornbahn zum Hasenhornturm, dann nach Nordosten zum Gisiboden mit dem Berggasthaus. Der blauen Raute nach zum Bernauer Kreuz. Dort links über den Silberberg, rechts haltend Richtung Grafenmatt. Vorbei am Leistungszentrum Herzogenhorn zum Wegweiser »Glockenführe« und in den rechten Pfad auf den Gipfel des Herzogenhorns. Zurück zur Glockenführe und südwestlich durch das Prägbachtal zum Bernauer Kreuz und zum Start.

5. Zum Holzer Kreuz

Der Schneckenkopfweg führt vom Skilift in Herrenschwand bergwärts zum Sattelwasen (blaue Raute). Leicht bergab zur Schneckenbodenhütte und zum Holzer Kreuz. Auf dem Gutrütteweg zurück zum Start.

07/2021: Reportage Schwarzwald Wiesental
Iris Kürschner/ www.powerpress.ch
Wer über den Gisiboden wandert, taucht in ein Idyll aus Bergwiesen ein.

Reiseinfos + Tipps zur Planung

  • Hin- und rumkommen: Per Bahn nach Zell, dort in den Bus nach Schönau umsteigen. Ab einer Übernachtung bekommt man die Gästekarte Konus, die die freie Nutzung des ÖPNV und teils eine gratis Rückreise einschließt.
  • Informieren: Gute Broschüren zu den Themenpfaden sind für 1,50 Euro plus Porto auf schwarzwaldregion-belchen.de oder direkt in den Tourist-Informationen Schönau und Wieden erhältlich. Informationen zum angrenzenden Gebiet rund um Todtnau auf hochschwarzwald.de
  • Schmökern: Der etwas andere Reiseführer für Stille-Winkel-Sucher: Südschwarzwald, von Wolfgang Abel, Oase Verlag 2015, 24 Euro. Wer geheimnisvolle Plätze und ihre Geschichte sucht, dem empfiehlt sich das auch ansprechend fotografierte »Kraftorte im südlichen Schwarzwald« von Birgit-Cathrin Duval, Oertel+Spörer Verlag, 2021, 21,95 Euro. Für den tieferen Einblick in einen besonderen Naturraum: »Das Biosphärengebiet Schwarzwald« von Werner Konold und Bernd-Jürgen Seitz, Silberburg-Verlag 2018, 14,99 Euro.

Unterkünfte im Südschwarzwald

  • Aussichtsloge: Die Almwirtschaft Knöpflesbrunnen hoch über Todtnau bietet zwei Mehrbett- und ein Doppelzimmer. Offen: Mai–Okt., Küche 11–18 Uhr, Di und Mi. Ruhetag. Eine Webcam erlaubt Einblick ins aktuelle Wetter, knoepflesbrunnen.de
  • Urig unterkommen: Ein originales Schwarzwaldhaus zum Wohlfühlen und um fein zu speisen, im ehemaligen Stall befinden sich Sauna und Schwimmbad: das Gasthaus Tanne in Tunau, Tel. 07673/310, tanne-tunau.de (siehe Bild unten)
  • Schwarzwald-Wellness: Fast jeden Wunsch erfüllt der Traditionsbetrieb mit Spa-Haus – das Naturparkhotel Waldfrieden thront auf dem Hochplateau von Herrenschwand, Tel. 07674/920930, derwaldfrieden.de
  • Unterm eigenen Dach: Für Outdoorer bietet sich der zentral und grün gelegene, familiäre Campingplatz Schönenbuchen in Schönau an. Er besitzt sogar eine eigene Sauna. Und das Freibad ist direkt nebenan, Tel. 07673/7610, camping-schoenau.de
07/2021: Reportage Schwarzwald Wiesental
Iris Kürschner/ www.powerpress.ch
Im Gasthaus Tanne in Tunau schmeckt es drinnen so gut wie es von draußen aussieht.

Hier kann man gut einkehren

  • Slow Food: Zu Slow Food – einer Bewegung, die sich für biokulturelle Vielfalt und tiergerechte Haltung einsetzt – wird man vom Slow-Food-Verein berufen. Wie die Tanne (Tunau) und der Waldfrieden (Herrenschwand).
  • Vegetarisch: In Multen auf der Ostseite des Belchen verwöhnen Eva Wollweber und Christian Leppert mit kreativer, vegetarischer Bioküche in einem alten, charmanten Schwarzwaldhaus. Hier lässt es sich auch sehr schön übernachten. Tel. 07673/7492, haussonne.com
  • Einfach gut vespern: Mit viel Flair verführt das gut 300-jährige Schwarzwaldhaus der Gaststätte Holzer Kreuz zur Einkehr. Empfehlenswert sind die Vesperplatten mit eigenem Speck und selbstgebackenem Brot. Es gibt auch Gästezimmer. holzerkreuz.de
Iris Kürschner
Iris Kuerschner, www.powerpress.ch

Tipps von Fotografin und Autorin Iris Kürschner

    • Majestätisch: Weidbuchen sind bizarre Baumcharaktere. Die schönsten stehen zwischen Holzer Kreuz und Herrenschwand, außerdem zwischen Wiedener Eck und Knöpflesbrunnen, auf dem Weidbuchenpfad von Schönenberg zur Stuhlsebene und an der Belchen-Südseite (Hohfelsen).
    • Verführerisch: Schwarzwälder Kirschtorte gehört zwar zum Schwarzwald-Klischee – aber ich liebe sie! Im Hotel Belchen-Multen bereitet der Chef sahnige Prachtexemplare zu!
    • Ganz frisch: Im Bergfrühling, bevor die Rinder weiden, sind die Wiesen ein buntes Schauspiel. Man genießt es unter anderem auf dem Weidelehrpfad von Herrenschwand nach Präg.
    • Extra-Tipp: In den Berg entführt eine Exkursion mit der Grubenbahn, der einzigen im Schwarzwald. Sie fährt im Bergwerk Finstergrund bei Wieden, wo bis zu 500 Millionen Jahre alte Kristallingesteine glitzern. Führung 8 Euro, weitere Infos: finstergrund.de
07/2021: Reportage Schwarzwald Wiesental
Iris Kürschner/ www.powerpress.ch
Der Belchen ist zwar 79 Meter niedriger als der Feldberg – aber schöner.

"Schleichwege" – der Wiesental-Reisebericht

Manchmal reicht ein kleiner Funke, um ein großes Feuer zu entfachen. In meinem Fall war es ein Satz, eigentlich sogar nur ein Halbsatz im Reiseführer »Südschwarzwald« von Wolfgang Abel. Der bei Badenweiler im Markgräflerland lebende Gastrokritiker, Kolumnist und Reisebuchautor liebt Nebenstraßen, im idealen Fall heuwagenbreite Strecken in feinstaubfreier Panoramalage ohne nennenswerten Verkehr. Er nennt sie Panoramica. Abel beschreibt viele von ihnen, und einmal ist von einem Pass mit dem klangvollen Namen »Auf den Winden« die Rede. »Wege und Spuren in alle Himmelsrichtungen, eine stille Passhöhe, ein Gasthaus ohne Busparkplatz.« Die Vorstellung von diesem einsamen Pass ließ mich nicht los.

Und so fuhr ich an einem schönen Frühsommertag nach Schönau im Wiesental, immer dem Fluss Wiese nach, der am Feldberg entspringt und nach 58 Kilometern im Baseler Hafen in den Rhein mündet. Wie oft schon hat mich diese Strecke zum Belchen gebracht, dem mit 1414 Meter dritthöchsten Gipfel im Schwarzwald! Doch heute nehme ich kurz hinter Schönau in dem Örtchen Aitern den unscheinbaren Abzweig nach Rollsbach und Wieden. Und staune über den prächtigen Grillplatz mit Trinkbrunnen und Hütte, der nach steilen Kehren die Passhöhe krönt.

Das Gasthaus, von dem Abel spricht, gibt es nicht mehr. Das Sträßchen wird nun noch weniger befahren. Obwohl im Markgräflerland aufgewachsen und in diesem Sinne Einheimische, kannte ich diese Route nicht. Und eigentlich, denke ich, ist die Strecke viel zu schade für das Auto, vor allem, weil man von Schönau aus zu Fuß meist etwas abseits der Straße dem Themenweg »Alter Kirchweg« folgen kann. Früher nutzten die Bewohner Wiedens diese Route, um zur Kirche nach Schönau und wieder zurück zu kommen. Oben, sagt Abel, sitze man »zwischen den Winden, allein im polsterweichen Gras, als Rückenlehne vielleicht eine Weidbuche. Es riecht nach Schwarzwälder Macchia, Wiesenthymian duftet«. Ich kann das bestätigen ... den kompletten Reisebericht & mehr gibt es hier als PDF zum Download:

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