Lage und Charakter des Triglav-Nationalpark
Das Wahrzeichen der slowenischen Alpenwelt ist der Triglav-Nationalpark, welcher mit einzigartigen Ausblicken von eindrucksvollen Bergriesen, grünen Alpentäler, plätschernden Bächen, kristallklaren Seen und einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt beeindruckt. Benannt ist der Nationalpark, der in den Julischen Alpen, der höchsten Gebirgsgruppe Sloweniens liegt, nach dem dem höchsten Berg des Landes: dem 2.864 Meter hohen Triglav.
Wie komme ich zum Triglav?
Die Anreise via Pkw erfolgt von Norden über Kranjska Gora und den Vršič-Pass bis nach Trenta im Soča-Tal. Von Süden/Westen: nach Bovec und die Abzweigung nach Soča/Trenta. Mit dem Zug von München bis nach Jesenice und weiter mit dem Bus oder Mietwagen nach Trenta. Nach Bohinj gelangt man vom Soča-Tal per Autozug, mit dem Auto dauert die Fahrt etwa zweieinhalb Stunden.
Wie bewege ich mich vor Ort fort?
Um den gesamten Park zu erkunden, lohnt sich entweder ein Mietwagen oder die Anreise im eigenen Auto. Zu den Hauptorten gehören Bovec,̌ Trenta und Kobarid im Soča-Tal sowie Bled und Bohinj mit den dazugehörigen Seen. Unser Tipp: den Urlaub auf zwei Stützpunkte aufteilen und jeweils von dort Aktivitäten planen.
Top-Touren rund um den Triglav
1. Triglav ab Trenta
Start am Wanderparkplatz bei Trenta am Bach Zadnjica (653 m). Der Weg ist markiert, nach 3 Kilometern Schotterstraße rechts Richtung Dolicǔ -Hütte. In Kurven durch Wald, dann steiler zwischen Felswänden zur Hütte (ca. 5 h). Weiter Richtung Gipfel erreicht man ein Hochplateau mit zwei Wegen. Die hier beschriebene Route hält sich im Aufstieg rechts, die letzten 250 Höhenmeter sind mit Stiften und Tritten versehen – sehr exponiert. Nach dem Gipfel (2864 m) den anderen Weg hinab zum Hochplateau, danach auf gleicher Strecke zurück.
2. Um den Bohinj-See
Die Route um den See und zur Savica-Quelle startet in Ribcě k Laz am Ostufer und beginnt recht breit in nördlicher Richtung. Der Weg verjüngt sich zum Wurzelpfad und zweigt am gegenüberliegenden Ufer rechts ab. Nun beginnt der Aufstieg zur Savica-Quelle, einem Wasserfall. Bis zur vorgelagerten Hütte Kocǎ pri Savici dauert es rund 2,5 h. Das letzte Wegstück bis zur Quelle ist kostenpflichtig (3 €). Der Abstieg führt ins Dorf Ukanc und am See entlang zum Startpunkt.
3. Pršivec-Gipfel
Los geht es am Parkplatz an der Alm Planina Vogar (1079 m). Nach ein paar hundert Metern Schotterstraße biegt der Wanderweg rechts in den Wald ein und wird zum Gipfel (1761 m) hin schroffer und steiler. Eine ausgesetztere Kletterstelle (UIAA Grad I) ist zu überwinden. Knapp nach der Hälfte der Tour befindet sich die Kocǎ na Planini pri Jezero, eine Almhütte mit Bergsee, die sich zur Rast eignet. Der markierte Weg führt zurück zum Start.
4. Sieben-Seen-Tal
Ins Sieben-Seen-Tal, eines der schönsten in den Julischen Alpen, startet man vom Parkplatz an der Alm Planina Blato (Mautstraße von Stara Fužina). Als Abkürzung bietet sich eine Tagestour an, die den Schwarzen See (Crno jezero) und den Doppelsee (Dvojno jezero) erreicht, ohne Zeitdruck empfiehlt sich die Zwei-Tages-Variante mit Übernachtung auf der Hütte Kocǎ pri Triglavskih jezerih.
Wo kann ich mich informieren und woran orientieren?
Touristeninformationen finden sich in Bled und Bohinj sowie im Socǎ -Tal. Die Website slovenia.info liefert viel Wissenswertes zur Region. Wanderführer gibt es von Rother mit 61 Touren inkl. GPS-Tracks (16,90 €) sowie von Kompass für die Julischen Alpen mit 55 Touren, GPS-Daten und Tourenkarte (1:50 000) (14,99 €). Die meisten Wanderwege sind gut markiert.
Wann ist die beste Reisezeit für den Triglav-Nationalpark?
Ein Besuch des Nationalparks lohnt sich von März bis Oktober. Die Besteigung des Triglavs und Touren in höhere Lagen des Parks empfehlen sich von Mai/Juni bis September, um Alt- beziehungsweise Neuschnee zu vermeiden. Vorab bei den Hütten oder ansässigen Bergführerbüros nach den aktuellen Bedingungen fragen.
Wo kann ich übernachten?
- Koča na Doliču: Die Hütte (2151 m) mit 74 Schlafplätzen, bietet sich als Lager für Triglavbesteigungen ab Trenta an. Verpflegung und Unterkunft sind einfach, kein fließend Wasser. Frühzeitig reservieren – unter: alpsonline.org/reservation; Kontakt: Marjan Klobucǎ r, +3 86/51 61 47 80
- Hotel Bohinj: Gelegen am Ostufer des Bohinj-Sees, bietet das Vier-Sterne-Hotel eine gute Ausgangslage für Wanderungen, etwa ins Sieben-Seen-Tal. Danach locken der Wellnessbereich und der Gartenpool (DZ ab 190 € inkl. Frühstück). hotelbohinj.si/en
- Pri Plajerju: Der Ökobauernhof in Alleinlage liegt wenige Autominuten von Trenta. Schlafen kann man in Ferienwohnungen, Holzzelten oder auf dem Heuboden. Obst und Gemüse kommen direkt vom Beet in die Küche. DZ ab 160 € (HP für 46 € p. P.), eko-playjer.com/de. Camper finden nebenan den schönen Campingplatz Kamp Triglav (kamp-triglav.si/de).
Wo lässt es sich im Triglav-Nationalpark gut einkehren?
- Restaurant Majerca: Das Restaurant (gehört zum gleichnamigen Hotel) in Stara Fužina serviert Bohinjer Küche mit modernem Touch. Panorama dank Außensitzplätzen mit Bergblick. Mittagessen nur von Freitag bis Sonntag. majerca.si/restaurant
- Restaurant Sunrose 7: Seit 1890 speisen Gäste im Restaurant in einem Privat-Garten unter Kastanienbäumen in Bohinjska Bistrica, Zentrum der Region Bohinj. Serviert wird moderne slowenische Küche. Adults-only-Restaurant. sunrose7.com/en/restaurant-bohinj
Wie sieht es mit meinem CO2-Fußabdruck während der Reise aus?
Laut CO₂-Rechner unseres Umweltpartners Wilderness International verursacht diese Reise für zwei Personen ab Frankfurt einen CO₂-Ausstoß von etwa 1310 kg mit dem Auto und etwa 940 kg bei Nutzung von Öffis. Das kannst du mit 21,90 Euro bzw. 15,83 Euro in unserem outdoor-Wald-Projekt kompensieren: outdoor-magazin.com/wald
Der komplette Reisebericht zum Download
Mit meiner Gipfeltour auf den Triglav Anfang Juli erfülle ich mir einen Traum: Ich wollte schon lange einmal auf dem mit 2864 Metern höchsten Gipfel Sloweniens stehen. Seit er 1778 von Einheimischen erstmals bestiegen wurde, kamen eine ganze Reihe neuer Wege auf den Gipfel hinzu – alle anspruchsvoll und mit teils sehr exponierten Abschnitten und Klettersteigpassagen. Ich wähle den Aufstieg von Trenta aus, eine lange, weniger oft begangene Route aus Westen, in zwei Tagen erwarten mich rund 2200 Höhen- und Tiefenmeter...