Das Phänomen kennt jeder Wanderer: Trotz gut eingelaufener Schuhe fängt plötzlich die Ferse an zu brennen. Auch wenn es anfangs erträglich scheint, sollte man rasch für Abhilfe sorgen – vor allem falls noch weitere Wandertage anstehen. Am besten also eine kurze Pause einlegen, und die Füße begutachten. Meist sehen sie schlimmer aus, als man dachte. Dann hilft nur:
Ferse abkleben
Dazu einen zirka 30 Zentimeter langen Streifen Tape (2–3 cm breit) abschneiden, auf halber Länge eine halbrunde Aussparung – sie verbessert den Fersensitz. Den Streifen nun mittig über die wunde Stelle an der Ferse kleben (Aussparung nach unten). Danach erst über die Fußinnenseite, dann über die Außenseite bis unter die Sohle kleben. Die Tape-Enden kreuzen sich auf der Fußsohle und sind rutschfest fixiert. Man sollte außerdem auf einen faltenfreien Sitz des Tapes achten! Macht die Ferse öfter Probleme, kann man die Schutzschicht auch vorbeugend vor dem Tourenstart anlegen.
Hühneraugen und Blasen behandeln
Im Gegensatz zu Scheuerstellen bemerkt man Blasen oft erst, wenn es zu spät ist. Dann helfen nur noch Blasenpflaster (Tipp: Compeed), die direkt über die Blase geklebt für Linderung sorgen. Bei zapfenörmigen Verdickungen der Hornhaut (Hühneraugen) oder eingetretenen Fremdkörpern in der Fußhaut wirken Hühneraugenpflaster wahre Wunder (z.B. von Scholl). Sie entlasten die neuralgische Stelle und schützen sie vor weiteren Druckbelastungen. Wir raten euch also, euer Erste-Hilfe-Set mit Tape, Blasen- und Hühneraugenpflastern auszustatten!
Wie entstehen Blasen?
Blasen an den Füßen entstehen durch eine ungewohnt starke Belastung von Hautstellen, meist durch dauerhaften Druck oder andauernde Reibung auf der Oberhaut. In der Folge lösen sich Hautschichten voneinander ab, und dazwischen bildet sich ein mit Wundwasser gefüllter Hohlraum – die Blase. Mit der Flüssigkeit schützt der Körper die irritierte Haut. Je tiefer unter der Haut die Blase entsteht, desto schmerzhafter ist sie. Häufige Ursachen für Blasenbildung am Fuß sind schlecht sitzende, neue oder zu enge Schuhe, die falschen Socken oder Feuchtigkeit oder Schmutz im Schuh.
Erste Hilfe bei Wanderungen
Wenn du auf Tour Reiben oder einen Druck am Fuß spürst, dann gehe der Sache sofort auf den Grund. Schuhe und Socken aus, checken, ob sich vielleicht Sand oder kleine Steinchen zwischen Socken und Haut gemogelt haben, Socken zurechtrücken. Kam es zu einer Hautirritation, entweder mit Tape abkleben oder ein gepolstertes Blasenpflaster anwenden. Das integrierte Gel-Kissen nimmt den schmerzhaften Druck von der verletzten Haut. Auch die Wundheilung wird gefördert. Diese speziellen Pflaster lösen sich nach Abheilen der Blase selbst. Für die Behandlung von Blasen daheim eignen sich Teebaumöl und Aloe Vera oder ein Fußbad mit Bittersalz. Die Hausmittel unterstützen die Wundheilung schonend.
Wie mit Blasen auf Langzeitwanderungen umgehen?
Wen es beim Trekking erwischt, dem bleiben nicht viele Optionen. Was auch hier hilft, ist das Blasenpflaster. Stecht die Blasen am besten nicht auf, weil die Flüssigkeit im Inneren die Heilung unterstützt und die intakte obere Hautschicht vor Keimen schützt. Aufstechen kann Entzündungen begünstigen. Falls die Blase dennoch aufplatzt, kommt es auf die richtige Hygiene an. Die Wunde muss desinfiziert werden und frei von Fremdkörpern wie zum Beispiel Fusseln sein. Nach der Säuberung legt man einen Verband oder ein Blasenpflaster an. Wichtig: an Tetanus-Schutz denken.
Wie kann man Blasen an den Füßen vermeiden?
Der Vorbeugung dient alles, was Druck und Reibung an der Haut des Fußes verringert. Das beginnt schon mit der richtigen Pflege der Füße. Während der Wandersaison, speziell vor größeren Touren, bietet es sich an, die Füße regelmäßig mit Hirschtalg einzureiben. Das macht die Haut geschmeidig. Zudem gibt es Anti-Blasen-Sticks und Balsam zum Auftragen vor dem Wandern (z.B. von Body Glide oder von Weleda). Beim Schuhkauf sollte man das richtige Modell für seinen Zweck wählen, also keine schweren Hochtourenschuhe für Langzeitwanderungen, sowie die richtige Passform und Größe (etwa eine Nummer größer). Ein Einlaufen neuer Schuhe vor einer Tour versteht sich von selbst. Auf Wanderungen sollte man nasse Füße vermeiden und für den Notfall Wechselsocken dabeihaben. Problemstellen am Fuß wie die Ferse oder die Außenseite der kleinen Zehen kann man vorbeugend mit stark klebendem Tape/Gewebeband (Leukotape) abkleben.
3 Basics zur Vorbeugung von Blasen und Scheuerstellen
- Füße gut pflegen
Wer seine Füße schon zu Hause in Schuss hält, bekommt seltener Blasen und Scheuerstellen. Creme dazu die Haut ein, beispielsweise mit Fußbalsam (s.o.). Außerdem sollte man sich regelmäßig die Nägel schneiden. - Problemstellen abkleben
Neigst du an bestimmten Stellen (Ferse, Ballen) zu Blasen? Dann kleb dir diese vor der Tour großflächig mit Polsterpflaster (Hansaplast, Leukotape etc. s.o.) ab. Beim Zuschneiden die Kanten abrunden – dann hält‘s besser. Zehenkappen schützen Zehen vor Druck und Scheuerstellen und lindern den Schmerz bei verletzten Nägeln. Vorher sollte man die Zehenkappen auf die richtige Länge zuschneiden. - Richtig schnüren
Locker geschnürte Schuhe zählen zu den Hauptursachen für Fußprobleme. Schnürsenkel fest anziehen und nach 15 Minuten auf dem Trail nochmals neu binden, denn erst dann passen sich die Schuhe erst optimal an eure Füße an.
Video: Wanderschuhe richtig schnüren
Wundermittel Socken – Blasenblocker!
Gute Wandersocken halten den Fuß trocken und polstern top. Hat man einen Tick zu viel Platz im Schuh, helfen extra dicke Socken.