Lage und Charakter von Madeira
Steile Klippen, Wasserfälle, immergrüne Wälder und Vulkane: Die Insel Madeira bietet Urlaub für Naturliebhaber, Wanderer, Bade- und Tauchfans. Sie gehört zu Portugal und auch das Wort stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet "Holz". Madeira hat rund 250.000 Einwohner und liegt auf der Höhe von Marokko im Atlantischen Ozean. Zur gleichnamigen Inselgruppe gehören die Inseln Porto Santo und Ilhas Desertas. Weiter südlich liegen die kanarischen Inseln, nordwestlich die Azoren.
Beste Reisezeit auf Madeira
Auf Madeira fällt die Temperatur das ganze Jahr über durchschnittlich nicht unter 20 Grad Celsius. Darum ist die Insel das ganze Jahr über bereisbar. Die besten Monate sind April bis Oktober; wer etwas Regen nicht scheut, hat in der Nebensaison beliebte Sehenswürdigkeiten eher für sich allein. Im Sommer (Juli bis September) wird es bis zu 26 Grad warm, die kältesten Monate sind Januar und Februar mit minimal 13 Grad Celsius. Am meisten Regen fällt von November bis Februar mit durchschnittlich acht Regentagen, im Sommer ist es trocken. Im Süden der Insel ist es eher trockener und wärmer als im Norden. Wer im Herbst auf Madeira wandern will, entscheidet sich wettertechnisch also eher für den Süden.
Tipps zum Übernachten auf Madeira
Zelten kann man zum Beispiel auf dem staatlichen Picknick- und Campingplatz Montado do Barreiro, nördlich von Funchal. Zweite Möglichkeit: Camp Site Porto Moniz. Weitere Campingplätze auf Madeira gibt es hier. Am Pico Ruivo gibt es eine bewirtschaftete Berghütte. Wildes Campen ist auf Madeira verboten, es gibt aber ausgewiesene Orte, an denen man mit einer Genehmigung kostenlos zelten darf.
Verpflegung und Trinkwasser
Das Wasser in den hoch gelegenen Levadas sollte man mit Micropur Forte entkeimen. Aus den tief gelegenen Levadas nicht trinken. Die wenigen Quellen im Bergland sind schwierig zu finden, Kioske gibt es nur an der Berghütte am Pico Ruivo (dort auch Wasserhahn) und am Encumeada-Pass. Bars mit bescheidenem Angebot in fast jedem Dorf.
Tipp: Wandern ist auf Madeira sehr populär. Es empfiehlt sich also, früh (vor 8:30 Uhr) zu starten.
Buchtipp: Madeira, Rolf Goetz, Bergverlag Rother, 17,40 Euro
Top-Wanderungen auf Madeira
Gipfeltour 3 Picos
Wer sich auf Madeira einen Überblick verschaffen will, der muss auf den Pico Ruivo (1861 m), den höchsten Gipfel der Insel. Und nimmt bei dieser Gelegenheit am besten gleich noch die benachbarten Torres (1851 m) und Arriero (1818 m) mit. Start der zünftigen Tour ist der Parkplatz Achada do Teixeira südwestlich von Santana. Vom Gipfel des Arriero geht es mit dem Taxi zurück. Die 10 Kilometer lange Wanderung dauert etwa 7 Stunden und hat 950 Höhenmeter.
Levada-Wandern Caldeirao Verde
Eine Spezialität Madeiras sind Wanderungen entlang von Levadas, schmalen Bewässerungskanälen. Die Levadatour in den grünen Kessel Caldeirao Verde zählt zu den spektakulärsten der Insel und ist entsprechend beliebt; etliche prächtige Wasserfälle stürzen sich an dem in den Fels geschlagenen Weg zu Tal. Los geht es am Parkplatz Rancho Madeirense, vom grünen Kessel auf selber Route zurück. Höhenmeter macht man auf der 20-Kilometer-Tour kaum. Für diese Wanderung auf Madeira sollten Sie etwa 5 Stunden (Gehzeit) einplanen.
Die längste Levada von Madeira
Im Süden von Madaira verläuft der längste Wasserkanal der Insel, die Levada Madeiras. Ein Rundweg führt ab Encumeada am rauschenden Wasser entlang durch den Naturpark Madeiras. Die rund neun Kilometer lange Wanderung über 500 Höhenmeter dauert etwa 3,5 Stunden.
Tour zu den 25 Quellen
Im Westen lockt das wilde Hochland von RabaCal. Zu seinen Attraktionen zählen der 100 Meter hohe Risco, Madeiras größter Wasserfall, und der verborgene Felskessel der 25 Fontes, in den sich viele Quellen ergießen. Der Weg zum Wasserfall beginnt am Parkplatz RabaCal. Die Quellen nimmt man auf dem Rückweg mit, indem man zur "Levada das 25 Fontes" absteigt. Die 8 Kilometer lange Tour dauert nur 3 Stunden, aber man sollte mehr Zeit mitbringen. Außerdem kann auf dieser Tour viel los sein, da es sich um ein touristisches Highlight Madeiras handelt. Auf dieser Wanderung fallen 300 Hm an.
Über die Boca do Risco
Hoch über dem Meer verläuft ein abenteuerlicher Steig von Porto da Cruz nach Machico, einem kleinen Ort im Nordosten Madeiras. Vor der Passhöhe Boca do Risco zieht er sich an bis zu 300 Meter tiefen Abgründen entlang – ungeeignet für stürmische Tage. Hinter der Boca do Risco geht es ins Inland der Insel Madeira, durch duftende Kiefern- und Akazienwälder. Endpunkt bildet die Bushaltestelle an der ER 109. Für die 12 Kilometer und 500 Höhenmeter plant man etwa 6 Stunden ein.
Von Ost nach West auf Madeira
Fünf Tage, 105 Kilometer und über 6000 Höhenmeter – auf der Inseldurchquerung von Madeira wandert man durch atemberaubende Landschaften. Am Weg reifen Avocados, Cherimoyas und Maracujas, überall wachsen Schmucklilien (Agapanthus, siehe Bild). Die Wanderung führt nicht nur durch die immergrünen Wälder, sondern auch durch Schluchten, auf die höchsten Berge und an der wilden Küste entlang.
Auf den Pico Grande
Seine Lage mitten in der kargen Felsenwelt Madeiras macht den Pico Grande zu einem exzellenten Aussichtsgipfel. Eine Tour auf seine 1654 Meter hohe Spitze startet am Parkplatz Boca da Corrida und führt in zwei Stunden und über 700 Höhenmeter hinauf. Unter dem Gipfel muss man etwas klettern, wobei aber ein Drahtseil hilft. Der Abstieg folgt dem Aufstiegsweg.