Eggishorn-Klettersteig
- 200 hm
- Schwierigkeit: B/C
- auf Fiescherhorli (2.893 m)
Dieser Klettersteig in der Aletsch-Region ist ein Musterbeispiel für einen tollen Abenteuer-Klettersteig im Hochgebirge, bei dem keine besonderen Anstrengungen nötig sind. Bereits beim Ausstieg aus der Seilbahn wird man vom einzigartigen Blick auf den Großen Aletschgletscher und die berühmten Viertausender Aletschhorn, Jungfrau und Mönch überwältigt. Der Klettersteig selbst wartet mit mehreren spektakulären, unterschiedlich konstruierten und schönen Hängebrücken auf. Der Höhepunkt für den Adrenalinkick ist aber die spaßige Seilrutsche, auch Tyrolienne genannt.
Baltschiedertalsteig – Berner Alpen
- 670 hm
- Schwierigkeit: D
- Roti Chüe, 2.471 m, Wiwannihütte 2.470 m
Das Baltschiedertal ist das schönste Tal im südlichen Bietschhornmassiv in den Berner Alpen. Das Tal versorgt die umliegenden Dörfer über die alte Wasserleitung Niwärch mit frischem Wasser. Beim Zustieg durch das malerische Tal kann man auch einen guten Eindruck gewinnen, wie aufwändig der Bau der Leitung gewesen sein muss. Der alpine Klettersteig hat im unteren Teil zwei unterschiedlich anspruchsvolle Varianten und zieht vom Wandfuß zur fast 700 Höhenmeter höher gelegenen Wiwannihütte. Interessanteste Stelle ist ein spektakulärer Felsturm. Starten kann man z.B. in Ausserberg.
Daubenhorn-Ferrata – Berner Alpen
- 1150 hm
- Schwierigkeit: D, Var. E
- auf das Daubenhorn, 2.942 m
Der Daubenhorn-Klettersteig in den Berner Alpen ist ein Klettersteig der Superlative. Gut zwei Kilometer Stahlseil und 200 Leitermeter wurden verbaut, um den Höhenunterschied von etwa 1.000 Metern zu überwinden. Insbesondere die extrem langen, teilweise überhängenden Leitern verlangen eine ordentliche Portion Kondition. Obwohl unzählige Eisenstifte und -klammern die schwierigsten Stellen entschärfen, erreicht der Klettersteig je nach Variante trotzdem E. Wenn man nach etwa sechs Stunden am Gipfel steht, hat man einen der Hammer-Klettersteige der Schweiz geschafft.
Jegihorn-Ferrata – Berner Oberland
- 900 hm
- Schwierigkeit: C/D, Var. D/E
- auf das Jegihorn, 3.206 m
Obwohl das Jägihorn im Berner Oberland über 3.000 Meter hoch ist, wirkt es unter all den Viertausendern vergleichsweise wie ein Zwerg. Der Klettersteig führt in zwei Varianten auf den Gipfel und bietet ein Panorama, das seinesgleichen sucht. Wer sich im oberen Abschnitt für die extrem luftige Variante "Zitterpartie" entscheidet, quert eine breite Schlucht über eine spannende Seilbrücke und muss danach ein Netz hinaufklettern – bei starkem Wind in der Tat eine richtige "Zitterpartie". Einer der höchstgelegenen Klettersteige der Alpen und ein Hochgenuss für Könner!
Via Feratta de Moiry – Anniviers / Wallis
- 200 hm
- Schwierigkeit: C bis E
- Lac de Moiry, 2.249 m
Es ist schon ein mulmiges Gefühl direkt unter der 148 Meter hohen Staumauer am Lac de Moiry aus dem Auto zu steigen, insbesondere wenn man weiß, dass von der anderen Seite ein 2,4 Kilometer langer Stausee mit 77 Millionen Kubikmeter Wasser auf die Mauer drückt. Umso rascher erreicht man den Einstieg und schlängelt sich im ersten Teil bis zur Hängebrücke hinauf. Dort geht man zumindest für ein paar Fotos auf die 80 Meter lange Brücke und legt eine Rast ein, denn was einen auf den nächsten Metern erwartet, lässt sich problemlos in die Rubrik "Ferrata-Extrem" einordnen.
Ferrata de Tière - Walliser Alpen
- 475 hm
- Schwierigkeit: C/D
- Tière, 1.234 m
Mit der Eröffnung des Hotels "Dents du Midi" nahm der Tourismus in Champéry im Schweizer Kanton Wallis seinen Anfang. Genau gegenüber dem Touristenort erhebt sich auf der anderen Talseite die beeindruckende Wandflucht der "Rives", die schon im Ortszentrum das Ferratistenherz höher schlagen lässt. Durch sie verläuft aber "nur" der Abstieg, der in Form der Galerie Défago das Highlight der gesamten Runde bildet. Der Klettersteig über Bänder und zwei Brücken befindet sich im linken Wandteil. Hinaufklettern, um absteigen zu dürfen, lautet die Devise.
Via Farinetta – Rhonetal/ Wallis
- 420 hm
- Schwierigkeit: B/C bis D
Die Salentseschlucht unweit des Ortes Saillon im Rhonetal ist das Ziel von unerschrockenen Klettersteiggehern. An den Wänden entlang der Schlucht, in der der Schmuggler und Falschmünzer Joseph-Samuel Farinet im Jahr 1880 auf der Flucht vor der Polizei zu Tode kam, wurde 2011 eine tolle Abenteuer-Ferrata angelegt. Vor allem der zweite Teil, bei dem man sogar in einem Tunnel im Berg entlang einer Wasserleitung unterwegs ist, erfordert eine gehörige Portion Armkraft und Mut. Der Abstieg durch schöne Weinberge hinunter zum Burghügel rundet die Tour perfekt ab.
Buchtipp: Klettersteigführer Schweiz
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Schwierigkeitsgrade
(nach der Schall-Skala A-F, wie oben angegeben)
- A (leicht): Einfache, gesicherte Wege mit teilweise kurzen, exponierten, aber gut versicherten Stellen.
- B (mäßig schwierig): Abschnittsweise steileres und ausgesetztes Felsgelände. Senkrechte, längere Leitern und Tritte.
- C (schwierig): Steiles bis sehr steiles Felsgelände. Ausgesetzte, kleintrittige Passagen.
- D (sehr schwierig): Senkrechtes, oft überhängendes und sehr ausgesetztes Gelände mit oft weit auseinander liegenden Klammern. Große Armkraft und gute Steigtechnik nötig.
- E (extrem schwierig): Meist überhängendes Gelände mit extremer Anforderung an Kraft und Moral. Nur für sehr erfahrene Klettersteig-"Profis". Übergang zu F für außergewöhnlich extreme Schwierigkeiten (ganz selten).
- Quelle: DAV - weitere Infos hier
Grundausrüstung
Helm, Gurt, Klettersteig-Set, Handschuhe – viel ist es nicht, was man für einen Klettersteig benötigt. Aber die Qualität sollte stimmen. Hier ein paar Empfehlungen: