Plansee - Tirol: Die 5 schönsten Wanderungen

Wandertipps & FAQ
Die 5 schönsten Wanderungen am Plansee

Plansee und Heiterwanger See leuchten wie die Karibik, und am Ufer locken kaum erschlossene Wandergipfel, herrliche Wege zu Almen – dazu immer wieder ein Badestopp ...

Plansee
Foto: Iris Kuerschner, www.powerpress.ch

Wo ist der Plansee?

Der Plansee liegt im Westen Österreichs und ist der zweitgrößte See des Bundeslandes Tirol im Bezirk Reutte. Der See liegt wie ein Fjord zwischen den bewaldeten Bergrücken von Zwiesel und Spießberg und etwas höher als der angrenzende Heiterwangersee.

Wie kommt man am besten zum Plansee?

Von Deutschland aus erreicht man den Plansee in Tirol am schnellsten über Füssen auf der B179 Richtung Fernpass, Ausfahrt Reutte Süd, und auf der L 255. Alternativ von Garmisch oder Oberammergau kommend durch das beschauliche Graswangtal, vorbei am Schloss Linderhof. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sieht es nicht gut aus, da kommt man nur bis Heiterwang westlich des Heiterwanger Sees.

Wo kann man am See parken?

Rund um den Plansee warten zahlreiche Parkplätze. Häufig wird der Parkplatz "Seespitze" angesteuert, um anschließend seine Wanderung zu starten. In der Hauptreisezeit zwischen Mai und Oktober muss oftmals entlang des Sees eine Parkgebühr entrichtet werden.

Ab einer Übernachtung in der Naturparkregion Reutte erhalten Besucher die »Aktiv Card«. Mit dieser lässt sich kostengünstig ein Ruftaxi nutzen. Es fährt in der Sommersaison (1. Mai bis 31. Oktober) täglich von 9 bis 18 Uhr und kostet 3 Euro pro Person und Fahrt, Kinder bis 15 fahren kostenlos. Reservierung: Tel. 0043/(0)699-10504949.

Was kann man am Plansee machen?

Rund um den Plansee warten herrliche Wanderwege, kaum erschlossene Gipfel und Almen, in denen man auf Tour unbedingt einkehren sollte. Außerdem sollte man die idyllisch gelegenen Stuibenfälle erkunden – entweder bei einer erlebnisreichen Wanderung mit der ganzen Familie oder bei einer spektakulären Canyoningtour mit heimischen Guides.

Durch einen schmalen Kanal ist der Plansee mit dem Heiterwanger See verbunden. Im Sommer können beide Seen bei einer Schifffahrt bestaunt werden. Neben Einkaufsmöglichkeiten wartet am Plansee darüber hinaus die Schaukäserei in der Musteralpe, bei welcher durch eine Scheibe das Handwerk des Käsens beobachtet werden kann.

Radfans können sich auf der Mountainbike-Strecke vom Plansee über Griesen nach Garmisch und zurück über Reutte austoben. Auch Wassersportler kommen voll auf ihre Kosten: Taucher können eine Sichtweite bis zu 15 Metern erwarten. Auch Surfen oder Segeln ist möglich.

Die 5 Top-Touren rund um den Plansee

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogenen Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzbestimmungen.

Tour 1: Seenrunde mit Fährüberqerungen
Von der Musteralpe wandert man zum Ostzipfel des Plansees, wo der Fußgängerpfad beginnt. In leichtem Auf und Ab am Südufer entlang, beim Kanal über die Brücke und dem Fußweg am Nordufer des Heiterwanger Sees folgen bis zum Hotel Fischer am See. Die Wege sind leicht begehbar und erfordern kein besonderes Können. Der Rückweg erfolgt mit dem Ausflugsboot (siehe komoot-Karte oben).

Tour 2: Stuibenfälle
Diese kurze Tour beginnt am Hotel Seespitze am Plansee. Von hier geht es über die Brücke und rechts auf einem Waldweg am Kleinen Plansee zum Frauenbrünnele. Bei der Kapelle über die L 255 (Achtung, Raser!) und auf dem Fahrweg am Archbach zum Stauwehr. Links in den Hermannsteig, steil hinab zu den Stuibenfällen. Tiefer fädelt man dann in den Ministersteig ein, der auf der anderen Talseite zurückführt. Bei Start an der Musteralpe: Oberhalbder Plansee-Uferstraße leitet ein Wanderweg zum Hotel Seespitze.

Tour 3: Lichtbrennjoch
Vom Heiterwanger See beziehungsweise vom Delta am Pitzenbach folgt man dem Forstweg ins Pitzental und biegt bald rechts auf einenm Steig. In der Hangmulde des Kaltwasserkessels den Bergweg zum Schärtle rechts liegen lassen, weiter ins Pitzental bis zur Pitzenhütte (1377 m). Dort endet der offizielle Weg. Vom Schotterbett der Pitze auf die Jagdhütte am Gegenhang zuhalten. Links neben der Hütte den unscheinbaren Pfad nehmen, der zur Steinkarscharte führt. Weiter auf dem nach rechts ziehenden Latschenrücken zum Lichtbrenntjoch (1961 m). Retour auf dem gleichen Weg.

Unterkunft-Empfehlung

Tour 4: Westlicher Geierkopf
Am Parkplatz der Musteralpe auf einer Forstpiste kurz bergauf wandern, dann rechts in den Trail, der steil auf den Zwerchenberg führt. Gen Norden an der Zwerchenbergalmhütte vorbei zum Kreuzjöchl (1900 m) und am Südostgrat zum Gipfelkreuz des Westlichen Geierkopfes (2143 m). Auf dem Rückweg schwenkt man nach der Almhütte vom Zustiegsweg links ab über das Schönjöchl zum Plansee hinab und am Ufer entlang zurück zum Ausgangspunkt. Wer es gemütlicher mag, nimmt sich nur das Schönjöchl vor und braucht dann insgesamt 3 Stunden.

Tour 5: Auf den Tauern
Vom Parkplatz einer Kapelle zwischen Reutte und Plansee führt ein Steig in Kehren an der Nordseite des Tauern auf den Vorgipfel Zunderkopf (1811 m). Durch exponiertes Schrofengelände weiter zum Gipfelkreuz des Tauern (1841m), dann retour.

Nützliche Karten, Bücher, Infos

Die Kompass-Wanderkarte WK 4 Füssen/Außerfern im Maßstab 1:50.000 (11,99 Euro) reicht zum Wandern. Wer noch weiter ins Detail gehen möchte, nimmt die AVKarten Blatt 4/1 Wetterstein- und Mieminger Gebirge West sowie Blatt BY 6 Ammergauergebirge West, Maßstab 1:25.000, je 9,80 Euro (AV-Mitglieder 6,95 Euro). Alles Wichtige zur Region findet sich unter reutte.com

Buchtipps: Man muss eine Weile stöbern, um überhaupt Wanderführer zu finden, die den Plansee aufgenommen haben. Einige Touren finden sich in Außerfern-Lechtal, Franziska Baumann, Dieter Seibert, Rother, 14,90 Euro. Eine weitere empfehlenswerte Option ist Wilde Wege – Bayerische Alpen, Mark Zahel, Rother, 16,90 Euro.

Welche Unterkünfte und Restaurants gibt es?

  • Bauernhof-Urlaub: Auftanken ganz naturnah: Auf der Musteralpe übernachtet man über dem Stall, zum üppigen Frühstück gehören Eier von glücklichen Hühnern. Daneben überzeugt auch die Gasthausküche mit regionalen Produkten (Käsekrainer mit eigenem Käse, Krautkrapfen, ... und hausgemachten Kuchen, Ü/F pro Person 25 Euro.
  • Mit allen Sinnen genießen: Die Musteralpe verwöhnt mit Selbstgemachtem: K
  • Buntes Hotel: Seit 90 Jahren betreibt die Familie Bunte mit großer Gastfreundlichkeit ihr Hotel am Heiterwanger See. Das modern gestaltete Haus bietet auch eine Sauna und Massagen. Ü/F ab 104 Euro (ab zwei Nächten 97 Euro).
  • Im Graswangtal: Die Ettaler Mühle ist ein gutes Wirtshaus mit lauschigem Biergarten. An Wochenenden gibt es knusprige Schweinshaxe, aber auch Vegetarier kommen nicht zu kurz. Nach dem Essen bummelt man zu den nahe gelegenen Ammerquellen.

Wo kann man am Plansee campen?

Wer seinen Urlaub möglichst naturnah verbringen möchte, für den ist das Campen am Plansee genau das Richtige. Direkt am See warten gleich zwei tolle Campingplätze: der Campingplatz "Seespitz" und der Campingplatz "Sennalpe". Ersterer ist terassenförmig angelegt, sodass man von vielen Plätzen eine tolle Sicht auf den Plansee hat. Auch eine kostenlose Liegewiese schließt direkt an den Campingplatz an. Ab sofort stehen zudem gemütliche Hütten für maximal vier Erwachsene zur Vergügung. Der Campingplatz "Sennalpe" liegt idyllisch am Ende des Sees. Auf dem großzügigen Areal finden Wohnwagen und Zelte ausreichend Platz, inklusive Liegewiese mit Badestrand zum See.

Taucher, oder die die es werden wollen, finden beim Planseecamp ihre Unterkunft – entweder in einer der vier Hütten oder in einem Baumhaus. Neben der Übernachtung selbst gibt es im Tauchcamp eine fachkundige Beratung von der Flaschenfüllung bis hin zum Versorgen der Ausrüstung. Angereist werden kann auch in größeren Gruppen.

Außerdem findet sich am Westzipfel beim Hotel Fischer am Heiterwanger See ein Camping: camping-heiterwangersee.at

Tipps & Reisebericht unserer Autorin Iris Kürschner

Plansee
Iris Kuerschner, www.powerpress.ch

Dieter und ich haben für diese Plansee-Reise den Juli gewählt, um ein paar Tage in die Tiroler Bergwelt einzutauchen – dann, wenn es überall blüht und die Farben am intensivsten leuchten, vor allem das Grün. Die Musteralpe liegt wie eine Insel mittendrin, mit gebührendem Abstand zu den Campingplätzen. Auch die Straße hört man nicht, trotz ihrer Nähe. Dafür das Glockengeläut der Kühe, die gerade aus dem Stall strömen und sich über die Wiesen verteilen. Ein melodisches Konzert zum Frühstück, während wir in die Sonne blinzeln und Hausgemachtes genießen: Joghurt mit frischem Obst, Alpbutter, Bergkäse, Schinken von den eigenen Schweinen, Eier von glücklichen Hühnern. An unserem ersten Tag vor Ort wollen wir es gemütlich angehen. Dieter schlägt vor, beim Campingplatz Kajaks zu mieten und auf dem Plansee herumzugondeln, eine gute Idee. Intime Buchten verführen zum Ausstrecken und in den Himmel träumen. Einen ausladenden Kiesstrand finden wir am Heiterwanger See, den ein Kanal mit dem Plansee verbindet. Im Laufe der Jahrhunderte hat dort der Pitzenbach gewaltige Schottermassen aufgeschüttet, die Seen getrennt und einen Traumplatz geschaffen. Das Wasser funkelt so türkisfarben wie in der Karibik, und die Berge wirken paradiesisch unerschlossen.

  • Stuibenfälle: Sie liegen einen Katzensprung nordwestlich des Kleinen Plansees. Sie bieten reizvolle Fotomotive und coole Pools.
  • Highline 179: Eine Weile hielt sie mit 406 Metern den Rekord als längste Hängebrücke der Welt. Sie verbindet bei Reutte die Burgruine Ehrenfels mit dem Fort Claudia. Nach wie vor ist sie der Höhepunkt einer anderthalbstündigen Wanderung mit Start am Heiterwanger See.
  • MTB-Tour Kuhklause: Die anspruchsvolle, 22 Kilometer lange MountainbikeTour (640 Hm) beginnt am Urisee bei Reutte. Traumblicke auf die Zugspitze und entspanntes Rollen am Plansee gehören zu den Highlights.