Eine stabile Hochdrucklage in den Bergen bedeutet Sonne satt, lässt die Temperaturen im Sommer aber auch kräftig in die Höhe schnellen. Und auch in alpinem Gelände kann es so heiß werden, dass der Körper stark belastet wird. Wer grundsätzlich Probleme mit dem Kreislauf hat, sollte sich an solchen Tagen mit einem Ausflug in den Biergarten begnügen oder ein schattiges Plätzchen am See suchen. Für fitte Gipfelaspiranten haben wir ein paar (präventive) Tipps zusammengestellt.
Wie reguliert der Körper seine Temperatur?
Um die Kerntemperatur von etwa 37 Grad aufrechtzuerhalten, betreibt der Körper Wärmeaustausch. Er schwitzt zum Beispiel, um die Haut durch die Verdunstungskälte zu kühlen. Dadurch verstärkt sich aber auch die Durchblutung, die Herzfrequenz steigt, wodurch der Kreislauf belastet wird. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit erschwert den Abkühlungsprozess zusätzlich. Der Körper gibt vor allem Hitze über den Kopf und den Oberkörper ab.
Don't: Bloß nicht Überhitzen!
Welche Formen der Überhitzung gibt es?
Treffen Hitze, Sonneneinstrahlung und Anstrengung aufeinander, kann es zu Dehydratation, also Wassermangel, und systemischen Problemen wie Hitzschlag, Hitzeerschöpfung und Sonnenstich (Reizung der Hirnhäute durch Sonneneinstrahlung) kommen. Neben Erschöpfung zeigen sich Symptome wie Verwirrtheit, erhöhter Puls, gestiegene Kerntemperatur (Hitzschlag), Koordinationsprobleme sowie Muskelschmerzen. Man sollte bei Hitze genau auf seinen Körper hören und bei Unwohlsein sofort reagieren.
Was tun bei Überhitzung?
Ganz wichtig: Die Person unbedingt in den Schatten bringen, falls es keinen gibt, mit Jacke und Stöcken eine Höhle bauen. Flüssigkeit zuführen, Kopf und Nacken kühlen. Bei starken Symptomen und eintretender Bewusstlosigkeit sofort einen Notruf absetzen und Erste Hilfe leisten.
Wie kann man vorbeugen?
Das Credo sollte sein, es gar nicht erst zu einer Notsituation kommen zu lassen – hier unsere "To Dos" für heiße Sommertage am Berg:
- große Anstrengung zwischen 11 und 16 Uhr vermeiden, nordseitige Touren und schattige Wälder wählen, unterwegs eine Abkühlung (See, Bach, bewirtschaftete Hütte) einplanen.
- Touren möglichst früh starten, das mindert auch das Risiko, in Wärmegewitter am Nachmittag zu geraten.
- Kopf und Nacken bedecken, tragt luftige, atmungsaktive Kleidung mit UV-Schutz und legt unterwegs Trinkpausen ein – bei Hitze solltet ihr bis zu einem Liter pro Stunde aufnehmen.
- trinkt schon vor der Tour ausgiebig und prüft, ob der Einsatz eines Wasserfilters sinnvoll sein könnte. Steckt neben der Trinkblase eine Flasche mit Elektrolytlösung ein.
- immer wieder in sich hineinfühlen und ehrlich einschätzen, wie es einem geht.
- die Haut mit schweißunempfindlicher Sonnencreme (mindestens Lichtschutzfaktor 30) schützen, Lippen nicht vergessen – die UV-Strahlung nimmt je 1000 Höhenmeter um etwa zehn Prozent zu.
Gute Tour!
4 Produkt-Tipps für die Hitze am Berg
T-Shirt für die Hitze
Luftig soll es sein, UV-Schutz bieten und kühlen: Das Running Shirt von Devold besteht aus einem Gemisch aus feinster Wolle und Lyocell, das mit einem angenehmen Tragegefühl überzeugt und einem effektiven, geruchshemmenden Klimamanagement. (90 g, 80€). Alternativ: Die Merino-Funktionswäsche 120 Comp von Ortovox – hier in unserem Partnershop bestellbar
Praktische Tankstelle
Keine Lust, ständig die Flasche aus dem Rucksack zu holen? Das Widepac Premium 2023 Trinksystem von Source (2 Liter, 39,90 €, 115 g) steckt im Rucksack, mit Schlauch und Mundstück versorgt sich der Wanderer selbst mit Wasser. Auch in einer Drei-Liter-Variante erhältlich.
Der Sonne keine Chance
Die starke UV-Strahlung in höheren Lagen stellt auch für die Augen eine Gefahr dar. Mit den abnehmbaren Seitenteilen der Monterosa 2 von Julbo (26 g, 124,90 €) hat die Sonne auch von der Seite keine Chance. Erhältlich mit polarisierten oder selbsttönenden Reactive-Gläsern – Auswahl hier in unserem Partnershop.
Kühlen Kopf bewahren
Die sensibelste Angriffsfläche beim Menschen bietet sein Kopf. Mit der schnelltrocknenden Airshed Cap von Patagonia (68 g, 39,95 €) sind Wanderer vor Sonneneinstrahlung geschützt. Tipp: für den Nackenschutz ein leichtes Tuch tragen (z.B. Devold Breeze Headover, 34,95 €).
