Microadventures: Die 10 besten Abenteuer vor der Haustür

Microadventures
Die besten Abenteuer vor der Haustür

Unter Sternen schlafen, dem Fluss folgen, eine Nacht im Wald verbringen: In Zeiten von Corona sind die kleinen Ziele vor der Haustüre die besten ...

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Foto: Daniel Geiger

1. Im Freien schlafen

Biwakieren: Die gute Nachricht: Biwakieren ohne Zelt ist in Deutschland erlaubt, und das kostenlose »1000-Sterne-Hotel« steht jedem offen. Das Problem: Straßenlaternen, Leuchtreklame und andere künstliche Lichtquellen sorgen dafür, dass der Himmel nachts nicht mehr seine natürliche Dunkelheit annimmt. Wer bei einer Nacht im Freien möglichst viele Sterne sehen will, schlägt sein Lager also lieber außerhalb von Wohngebieten auf. Besonders gute Aussichten bieten sogenannte »Sternenparks«: der Naturpark Westhavelland in Brandenburg, der Nationalpark Eifel in Nordrhein-Westfalen und das Unesco-Biosphärenreservat Rhön im Grenzgebiet von Thüringen, Hessen und Bayern. Auch eine Nacht in der Hängematte sorgt für Abwechslung – Tipps dazu hier:

Boofen: In der Sächsischen Schweiz bezeichnet man Felsvorsprünge, die eine Art natürliches Dach bilden, als »Boofen«. Traditionell dienen sie Kletterern und Bergsteigern als Freiübernachtungsstellen, aber auch Wanderer suchen sich gerne mal eine der 57 offiziell zugelassenen Boofen für eine Nacht in der Natur. Auch in anderen Mittelgebirgen, zum Beispiel in der Pfalz, findet man Felsüberhänge, die sich für ein Nachtlager anbieten – allerdings sind sie, im Gegensatz zu den sächsischen Boofen, nicht als solche deklariert. Die Suche ist also schon ein Abenteuer für sich ...

Wild Zelten: Freies Zelten ist in Deutschland eigentlich verboten. Wer die Nacht aber doch lieber im Zelt verbringt, für den sind sogenannte Trekking-Camps interessant: kleine, minimalistisch ausgestattete Natur- beziehungsweise Waldzeltplätze. Es gibt eine Komposttoilette und oft eine Feuerstelle, Wasser und Verpflegung müssen mitgebracht werden. Man bucht die Camps im Vorfeld und bekommt dann Wegbeschreibungen beziehungsweise GPS-Daten. Ob in der Pfalz (trekking-pfalz.de), im Schwarzwald (naturparkschwarzwald.de), im Spessart (trekking-bayern.de) oder in der Eifel (trekking-eifel.de): Überall locken Mehrtagestouren von Camp zu Camp.

Mehr über die Trekkingcamps in Deutschland erfahrt ihr hier:

2. Geocaching: Schatzsuche für die ganze Familie

Geocaching, finding cache
colourbox.de / AigarsR
Mit GPS-Gerät auf "Schatzsuche" im Wald.

Irgendwo versteckt jemand eine kleine Box mit kleinen Dingen sowie einem Logbuch, in das Finder sich wie in ein Gipfelbuch eintragen können. Die Koordinaten des Verstecks werden im Internet (Adressen s.u.) veröffentlicht. Mit Hilfe von GPS-Geräten kann die Suche losgehen. Das Schöne: Der Schatz bleibt, man nimmt sich bloß ein Souvenir heraus und lässt dafür eins da. Weltweit gibt es fast eine Million Caches, davon rund 90.000 in Deutschland.

geocaching.com: Die wichtigste Website rund ums Thema Geocaching. Hier erfährt man so ziemlich alles: Von der Geschichte des Geocachings über Ausrüstung bis zum richtigen Verhalten im Gelände. Gibt es mittlerweile auch als deutsche Version und als App fürs Smartphone. Und natürlich findet man da auch die Koordinaten vieler Caches.

opencaching.de: Übersichtliche, deutschsprachige Seite, die grundlegende Info bietet und auf der man Cache-Daten veröffentlichen sowie Logeinträge schreiben kann. Auch ein Forum findet sich.

Mehr über die Faszination Geocaching erfahrt ihr auch in unserem Podcast:

3. Höhlenausflug

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Noctalis Bildarchiv
Noctalis Höhle in Bad Segeberg, Welt der Fledermäuse - geöffnet täglich vom 1. April bis zum 30.September.

Heimat von Drachen, Geheimversteck für Goldschätze – um Höhlen ranken sich viele Legenden. Heiße Sommertage sind ideal, um ihnen auf den Grund zu gehen. Ob Tropfstein-, Kalk- oder sogar Eishöhle: Rund 60 Schauhöhlen sind deutschlandweit für Besucher zugänglich. Noch abenteuerlicher wird der Gang in die Unterwelt, wenn man mit Lampen und festen Schuhen auf eigene Faust eine wilde Höhle erkundet.

Besonders gut geht das auf der Schwäbischen Alb, die mit über 2000 entdeckten Hohlräumen und Gängen die höhlenreichste Region Deutschlands bildet. Mehr Info: »Wilde Höhlen, Grotten, Felsennester: 100 geheimnisvolle Hohlräume zwischen Alb und Donau«, Verlag Oertel und Spörer, 10 Euro.

4. Eine Radtour auf Deutschlands schönsten Wegen

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Ben Wiesenfarth
Radfahren macht Spaß und ist umweltfreundlich. In Deutschland gibt es hervorragende Radfernwege.

Es geht so einfach und ist dabei spannender als mancher Urlaub in fernen Ländern: eine Fahrradreise in Deutschland. Es gibt kein besseres Transportmittel, um in Ruhe die Landschaft zu genießen und zugleich zügig voranzukommen, Pausen einzulegen, wo immer man möchte – und dabei Sport zu machen und die Umwelt zu schonen.

Ob man sich im Norden die Meeresluft um die Nase wehen lässt oder durch liebliche Flusstäler in Süddeutschland radelt, die Infrastruktur des deutschen Fernradwegenetzes ist bestens ausgebaut. Einen guten Überblick bietet die Homepage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC): www.adfc.de.

Ostseeküsten-Radweg: Dieser Radwanderweg folgt der deutschen Ostseeküste vom Norden Schleswig-Holsteins bis zur polnischen Grenze. Der Weg führt durch traumhafte Küstenlandschaft, zu Stränden und durch geschichtsträchtige Städte. Start: Flensburg, Ziel: Ahlbeck, Länge: 1075 km. www.radweg-reisen.com/ostsee-radweg

Rheinradweg: Burgenfreunde sind hier richtig: Der Rheinradweg ist gespickt mit alten Prachtgemäuern. Der Deutschland-Klassiker von Neuburg am Rhein bis Remagen ist 330 Kilometer lang. Wer mehr Rhein mag, fährt den ganzen Weg von der Rheinquelle bis zur Nordsee. Start: Andermatt/Schweiz, Ziel: Rheinmündung bei Rotterdam, Länge: 1233 km. www.rheinradweg.eu

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Elberadweg: Mit Highlights wie den Felsnadeln der Sächsischen Schweiz und den weiten Elbauen nördlich von Magdeburg gehört der Elberadweg zu den beliebtesten Radfernwegen Deutschlands. Start: Bad Schandau, Ziel: Cuxhaven, Länge: 860 km. www.elberadweg.de

Oder-Neisse-Radweg: Dieser Radfernweg folgt dem deutsch-polnischen Grenzverlauf und führt durch dichte Wälder, weite Auen und wunderbar einsame Nationalparks. Start: Zittau, Ziel: Ueckermünde, Länge: 465 km. www.oder-neisse-radweg.de

(weitere tolle Deutschland-Ziele gibt's in der Fotostrecke oben)

5. Survival Camp: Überleben in der Wildnis

Du willst die Zivilisation mal hinter dir lassen? Survival Camps lehren, wie man ohne Komfortzelt und Trekkernahrung in der Wildnis zurechtkommt. Es gibt nicht unbedingt Maden zum Frühstück, aber selbst auf den im Outdoor-Bereich gewohnten Komfort müssen die Teilnehmer von Survival Camps in der Regel verzichten. Zum Programm gehört meist, sich eine Unterkunft zu bauen, ohne Feuerzeug und ohne Streichhölzer ein Feuer zu entzünden und sich in unwegsamem Gelände zu orientieren. Hinzu kommen mal Handwerksaufgaben, zum Beispiel Löffel schnitzen bei den Naturfreunden, mal physische Herausforderungen wie ein Nachtmarsch oder Abseilübungen.

Survival im Elbsandstein: Die Camps vom Unger Outdoor Team fordern Trekker heraus – vor allem der dreitägige Intensivkurs mit Klammdurchquerung und Orientierungsmarsch. www.outdoorteam.de

Überlebenstraining: Notlagerbau, Nahrungsbeschaffung, Feuer machen – neben elementaren Survival-Kenntnissen werden beim "Team Survival" auch Grundlagen der Psychologie des Überlebens vermittelt. www.team-survival.de

6. Schwimmen bei Regen

Nichts gegen den Freibad- oder den Seebesuch bei blauem Himmel, im Normalfall will man sich ja nach dem Schwimmen auch sonnen. Trotzdem: An einem verregneten Sommertag durchs Nass zu gleiten und dabei sanftes Plätschern zu hören, auch zu spüren, ist ein wunderbares Erlebnis. Vielleicht hat man das Wasser sogar ganz für sich ...

Damit die Glücksgefühle beim Beenden des Bades nicht durch nasse Kleidung verscheucht werden, bereitet man alles gut vor: Bademantel und Regenjacke wasserfest verpackt in Ufernähe bereitlegen, eventuell auch einen Schirm. Im Idealfall gibt es eine Unterstellmöglichkeit zum Abtrocken und Anziehen. Eine Thermoskanne mit warmem Inhalt kann auch nicht schaden.

7. Dem Fluss folgen

Durch Deinen Wohnort fließt ein kleiner Fluss oder ein Bach? Prima! Folge doch einfach mal stromaufwärts seinem Lauf und schau, wie weit Du kommst. Kleine Umwege kann man dabei ruhig mal in Kauf nehmen. Vielleicht erreichst Du sogar die Quelle des Bachs, viel wichtiger aber ist das Entdeckergefühl unterwegs. Wichtige Ausrüstung: festes Schuhwerk, Zip-off- oder lange Hosen und Mückenspray. Und wirf hin und wieder einen Blick auf die Uhr – zurück nach Hause willst Du am Ende des Tages wahrscheinlich auch noch.

Und die Tour planen kann man ja schon jetzt, auch wenn die Corona-Krise die Reisemöglichkeiten derzeit massiv einschränkt.

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